Air Berlin erneut in den roten Zahlen

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Das letzte Kapitel der Air Berlin ist geschrieben. (Foto: Air Berlin)

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Berlin – Die Fluggesellschaft Air Berlin schürt nach einem weiteren Verlustquartal Hoffnung auf den grossen Wurf im Herbst. «Nach dem Sommer geht der Umbau los», sagte Vorstandschef Stefan Pichler am Donnerstag bei Vorstellung der Halbjahreszahlen. Nach Wechseln im Management und der Zusammenlegung von Flügen könnte es jetzt auch zur Streichung kompletter Strecken kommen, kündigte Pichler an. Air Berlin müsse sich auf wichtige Zielmärkte konzentrieren. Was genau bei dem anstehenden Umbau zur Disposition stehen könnte, wollte der Manager nicht sagen.

Im ersten Halbjahr hatte die Fluggesellschaft erneut tief rote Zahlen eingeflogen. Unter dem Strich stand ein Minus von 247,6 Millionen Euro – nach rund 200 Millionen im Vorjahr. Der operative Verlust (Ebit) fiel mit 175,8 Millionen Euro um sieben Prozent geringer aus als in der ersten Hälfte 2014. Im zweiten Quartal zeigte die Entwicklung hingegen durchweg nach unten, sowohl operativ als auch unter dem Strich flog Air Berlin Verluste ein.

Ein Kapitalpolster hat Air Berlin ohnehin nicht mehr: Das Eigenkapital lag Ende Juni bei minus 575 Millionen Euro. Das zuletzt billige Kerosin half der Lufthansa-Rivalin kaum. Die Vorteile seien durch Preissicherungsgeschäfte und den starken Dollar wieder aufgehoben worden, teilte das Management mit. Air Berlin hält sich seit geraumer Zeit nur dank millionenschwerer Finanzspritzen ihrer arabischen Grossaktionärin Etihad in der Luft.

Auslastung der Maschinen verbessert
Pichler, der das Unternehmen seit Februar führt, machte trotzdem Hoffnung auf Besserung in der zweiten Jahreshälfte. So entwickle sich die Auslastung der Maschinen positiv. Und in der Hauptreisezeit im Sommer fliegen Airlines ohnehin den grössten Teil ihrer Gewinne ein. Bei Air Berlin reichen diese aber seit Jahren nicht aus, um die Verluste aus dem Rest des Jahres auszugleichen.

Der Vorstandschef plant deshalb nach den vergeblichen Sanierungsversuchen seiner Vorgänger einen weiteren Umbau des Geschäftsmodells. Losgehen soll es im vierten Quartal. Im Gespräch ist dem Vernehmen nach, Teile der Flugzeugwartung mit Partnern etwa aus dem Etihad-Verbund zusammenzulegen. Pichler will Air Berlin auf das reine Fluggeschäft beschränken. (awp/mc/pg)

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