Air Berlin-CEO Joachim Hunold.
Berlin – Die Fluggesellschaft Air Berlin hofft nach einem tiefroten Jahresstart nach wie vor auf schwarze Zahlen für 2011. Bei der Vorlage des Quartalsberichts für Januar bis März stellte Vorstandschef Joachim Hunold am Mittwoch ein positives operatives Ergebnis in Aussicht, sofern «die Rahmenbedingungen sich nicht noch weiter verschlechtern».
Der Nachfrage- und Buchungstrend sei positiv. Die Air-Berlin-Aktien gewannen bis zum Nachmittag mit dem SDax 0,35 Prozent auf 3,111 Euro.
Jahresauftakt unter Erwartungen
Deutschlands zweitgrösste Fluggesellschaft hatte bereits vor einer Woche überraschend Eckdaten zum ersten Quartal vorgelegt und die Anleger damit auf den hohen Verlust vorbereitet. «Das Ergebnis blieb hinter unseren Erwartungen zurück», sagte Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer. Geschadet hätten vor allem Flugausfälle wegen der politischen Konflikte in mehreren nordafrikanischen Staaten und die Einführung der Luftverkehrssteuer zu Jahresbeginn. Wegen dieser Steuer habe der schnell und stark gestiegene Kerosinpreis nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können.
Saisontypischer Verlust verdoppelt
Im operativen Geschäft verdoppelte sich der saisontypische Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu auf 188 Millionen Euro. Unter dem Strich sackte Air Berlin von minus 94 Millionen auf minus 121 Millionen Euro tiefer in die roten Zahlen. Die Zahl der Passagiere wuchs um zwei Prozent auf 6,9 Millionen. Der Umsatz legte ähnlich stark auf 752 Millionen Euro zu.
Mehr Passagiere und bessere Auslastung erwartet
Im laufenden Jahr erwartet Air Berlin vier bis fünf Prozent mehr Passagiere als ein Jahr zuvor. Auch die Auslastung der Flugzeuge soll sich verbessern. Das Flugangebot werde leicht erweitert, kündigte Hunold an. Dabei gehe es um die Stärkung der Drehkreuze Berlin, Düsseldorf und Palma de Mallorca sowie den Ausbau der Ziele in Italien. Das Unternehmen beschäftigt rund 8.900 Mitarbeiter und hat 170 Flugzeuge im Einsatz. (awp/mc/ss)