Etihad Airways-CEO James Hogan: «Bedeutenster Schachzug in der Geschichte der Etihad.»
von Gérard Al-Fil
Die Gerüchteküche brodelte schon seit Wochen, nun ist es amtlich. Etihad Airways, die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwirbt 29,21 Prozent an der serbelnden Air Berlin, die Nummer sechs in Europa. Dies vereinbarten am Montag Etihad-CEO James Hogan und Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn.
Damit ist der Boutique-Carrier aus der VAE-Hauptstadt Abu Dhabi der grösster Einzelaktionär bei Air Berlin.
Berliner können aufatmen
Beide Seiten erhoffen sich von dem arabisch-deutschen Schulterschluss mehr Passagiere und eine lukrative Ausweitung ihres Streckennetzes. Für Air Berlin, seit drei Jahren in den roten Zahlen, ist der Deal gewissermassen der Rettungsring aus dem Orient.
Im 2010 verbuchte Air Berlin einen Jahresverlust von 97,2 Mio. Euro. Seit 2008 hat das Unternehmen keinen Gewinn mehr erzielt. Air Berlin-Gründer Joachim Hunold zog am 1. September 2011 die Konsequenzen und wurde als CEO durch den ehemaligen Bahn-Chef Mehdorn ersetzt.
Etihad, gegründet 2003, will in diesem oder im kommenden Jahr erstmals in der Gewinnzone landen. (mc/gaf)