Paris – Die Fluggesellschaft Air France-KLM rechnet nach einem Milliardenverlust im Corona-Jahr 2020 in Kürze mit einer Einigung auf weitere Staatshilfen. «Es ist eine Frage von Wochen, nicht Monaten», sagte Finanzchef Frederic Gagey anlässlich der Vorlage der Jahreszahlen am Donnerstag in Paris. Derzeit sprächen die Regierungen von Frankreich und den Niederlanden mit der EU-Kommission über weitere Finanzspritzen. Denn die verschärften Reisebeschränkungen im Zuge der Pandemie halten Air France-KLM weiter im Griff. Konzernchef Benjamin Smith wollte sich daher zu keiner Geschäftsprognose für das laufende Jahr durchringen.
Im Schlussquartal 2020 steckte Air France-KLM erneut tief in den roten Zahlen. Für das abgelaufene Jahr stand dadurch unter dem Strich ein Verlust von 7,1 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 290 Millionen ein Jahr zuvor. Zudem verliert Air France-KLM permanent Geld. Zwischen Ende September und Ende Dezember schrumpften die flüssigen Mittel und Kreditlinien von 12,4 auf 9,8 Milliarden Euro. Frankreich und die Niederlande hatten Air France und KLM bereits im vergangenen Jahr mit Milliardenhilfen vor dem Aus bewahrt.
Die Konzernführung schätzt die kurzfristigen Aussichten weiter düster ein. So dürfte der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den Monaten Januar bis März noch höher ausfallen als im vierten Quartal 2020. Da hatte das Minus bei dieser Kennzahl 407 Millionen Euro betragen. (awp/mc/ps)