Air France-KLM spürt nach verlustreichem Jahresstart Aufwind

Air France-KLM spürt nach verlustreichem Jahresstart Aufwind
Jean-Marc Janaillac, ehemaliger CEO Air France-KLM. (Foto: Air France-KLM)

Paris – Die Fluggesellschaft Air France-KLM sieht nach einem verlustreichen Jahresstart Grund zur Hoffnung. Der Preisverfall bei den Flugtickets sei fast gestoppt, und die Buchungszahlen hätten auch im April weiter zugelegt, teilte die französisch-niederländische Lufthansa-Rivalin am Donnerstag in Paris mit. Im ersten Quartal flog die Gesellschaft jedoch tiefer in die roten Zahlen. Als Ursache führte das Management vor allem ungünstige Wechselkurse an.

Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten für keine klare Reaktion. Nach einem Auf und Ab legte der Aktienkurs von Air France-KLM zuletzt um 0,12 Prozent auf 7,633 Euro zu. Im Vergleich zu Anfang Februar hat das Papier fast 60 Prozent an Wert gewonnen.

Im branchentypisch schwachen ersten Quartal flog die Gesellschaft einen operativen Verlust von 143 Millionen Euro ein. Wegen ungünstiger Währungseffekte fiel dieser zudem rund 44 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich wuchs der Quartalsverlust um fast 40 Prozent auf 216 Millionen Euro. Fluggesellschaften schreiben im Winter meistens rote Zahlen. Ihre Gewinne erzielen sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer.

Das Management um Vorstandschef Jean-Marc Janaillac lobte die gesunkenen Stückkosten. Zudem seien weniger Sitze in den Maschinen der Gesellschaft frei geblieben, und die Ticketpreise für die Business Class hätten angezogen. Insgesamt hätten die Durchschnittserlöse deutlich weniger nachgegeben als zuvor, sagte Finanzchef Frederic Gagey.

Anschläge von Paris und Nizza hallen noch nach
Im ersten Quartal zählte Air France-KLM zwar fünf Prozent mehr Fluggäste als im Vorjahr, der Umsatz wuchs jedoch nur um zwei Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. In den teuren Buchungsklassen legten die Ticketpreise – Währungsschwankungen herausgerechnet – jedoch im Schnitt um 4,9 Prozent zu.

Air France-KLM kämpft noch mit den Nachwehen des Einbruchs der Buchungszahlen nach den Terroranschlägen von Paris und Nizza. Daher hat die Konzernspitze auch noch keine Gewinnprognose für das laufende Jahr abgegeben. Die Manager warnten zudem vor der anhaltenden Unsicherheit in der Weltpolitik und der Entwicklung der Treibstoffpreise. Für das Gesamtjahr rechnet Air France-KLM allerdings mit einem leichten Rückgang der Treibstoffpreise.

Wie die Lufthansa mit ihrer Marke Eurowings baut auch Air France-KLM das Billigflugsegment auf Basis ihrer Tochter Transavia kräftig aus. Nach jahrelangem Streit mit den Gewerkschaften ist ein weiterer Ableger namens Boost geplant, der im Vergleich zu der französischen Hauptmarke Air France mit deutlich niedrigeren Betriebskosten punkten soll. Dessen Flotte soll 28 Mittel- und Langstreckenjets umfassen. (awp/mc/upd/ps)

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