Airbus darf auf Megaauftrag aus den USA hoffen

Airbus darf auf Megaauftrag aus den USA hoffen

Airbus-CEO Tom Enders.

New York – Dem europäischen Flugzeugbauer Airbus könnte laut einem Pressebericht schon bald eine neue Grossbestellung ins Haus flattern. Nach Informationen des «Wall Street Journal» plant die drittgrösste US-Fluglinie American Airlines, ihre Flotte von Grund auf zu erneuern und mindestens 250 Jets zu bestellen.

Der Auftrag hätte einen Wert von rund 15 Milliarden US-Dollar, schrieb die Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf eingeweihte Personen. Laut der Zeitung hat American Airlines bereits einen vorläufigen Vertrag mit der EADS-Tochter Airbus geschlossen. Allerdings sei die Fluggesellschaft mit dem Papier zum Erzrivalen Boeing gelaufen, um auch dort ein Angebot einzuholen. Nun liefen die Gespräche mit beiden Seiten. American Airlines sei aber von der versprochenen Airbus-Finanzierung angetan, schrieb die Zeitung. Die Fluglinie schreibt seit drei Jahren fast ununterbrochen Verluste.

Verhandlungen bereits als Erfolg zu werten
Für die Europäer ist es alleine schon ein Erfolg, dass American Airlines überhaupt mit ihnen verhandelt. Denn bislang betreibt die Linie eine reine Boeing-Flotte, die aber schon in die Jahre gekommen ist. So fliegt American Airlines unter anderem die Boeing MD-80, die noch von dem Hersteller McDonnell-Douglas entwickelt worden war, der später von Boeing übernommen wurde. Vor allem diese im Schnitt 20 Jahre alten Jets sollen laut «Wall Street Journal» ausgemustert und ersetzt werden.

US-Himmel nach wie vor von Boeing beherrscht
Für Airbus wäre ein Auftrag von American Airlines auch insofern ein Prestigeerfolg, als der Himmel über den USA immer noch vor allem von Boeing beherrscht wird. Die letzten neuen Maschinen hatte American Airlines ebenfalls beim heimischen Hersteller geordert, neben Kurz- und Mittelstreckenfliegern vom Typ 737 auch Langstreckenjets der Baureihe 777. Doch Airbus hat seit kurzem die modernisierte Version seiner mittelgrossen A320-Baureihe im Angebot – und die spritsparenden Flieger erweisen sich als Verkaufshit. Bei der Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget heimste Airbus mehr als 600 Bestellungen für die sogenannte A320neo ein. Alleine die Billigfluggesellschaft Air Asia bestellte 200 Maschinen, die laut Liste 18 Milliarden Dollar kosten. Boeing kam mit seiner 737 auf 77 Bestellungen. (awp/mc/ss)

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