Airbus-Erfolg treibt EADS-Gewinn nach oben

Airbus-Erfolg treibt EADS-Gewinn nach oben
Tom Enders, CEO Airbus Group. (Bild: Airbus)

EADS-Konzernchef Tom Enders. (Foto: EADS)

Toulouse – Lukrative Flugzeugverkäufe beflügeln den Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS. Dank des Erfolgs seiner grössten Tochter Airbus verdiente der Konzern im ersten Quartal fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Für 2013 sieht Vorstandschef Tom Enders das Unternehmen auf Kurs zu seinen Gewinnzielen. Bei den Flugzeug-Bestellungen ist Airbus schon vor der weltgrössten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris auf der Zielgeraden. Ob der neue Grossraumflieger A350 schon vor der Ausstellung erstmals abhebt, bleibt jedoch weiterhin offen. Probleme gibt es bei Hubschraubern und im Militärgeschäft.

Im ersten Quartal verschaffte Airbus seinem Mutterkonzern kräftige Schübe bei Aufträgen, Umsatz und Gewinn. Trotz rückläufiger Bestellungen bei der Raumfahrtsparte Astrium, beim Hubschrauberhersteller Eurocopter und der Rüstungstochter Cassidian legte der Auftragseingang insgesamt kräftig zu. Ende März standen Bestellungen für 614 Milliarden Euro in den Büchern – acht Prozent mehr als noch zum Jahreswechsel.

Umsatz steigt um knapp 10 % auf 12,4 Mrd Euro
Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp ein Zehntel auf 12,4 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und ausserordentlichen Posten legte um vier Fünftel auf 596 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieben 241 Millionen Euro übrig, ein Plus von 91 Prozent.

An ihren Jahreszielen hielt die EADS-Konzernspitze fest. So will Airbus 600 bis 610 Verkehrsmaschinen ausliefern, davon 25 Exemplare des Flaggschiffs A380. Einmaleffekte herausgerechnet, soll der operative Gewinn auf 3,5 Milliarden Euro klettern. Im ersten Quartal lag dieser Wert bei 741 Millionen Euro.

A350-Erstflug im Sommer
Finanzchef Harald Wilhelm zeigte sich zuversichtlich, dass der Erstflug des Airbus A350 in diesem Sommer wie geplant gelingt. Ein genaues Datum wollte er jedoch nicht nennen. Bei der Paris Air Show, die ab 17. Juni in Le Bourget stattfindet, ist der Flieger voraussichtlich ein grosses Thema. Allerdings bezeichnete EADS die Entwicklung erneut als «herausfordernd». Die erste Auslieferung der A350 ist spätestens für Ende 2014 geplant. Sollte dieser Termin kippen, drohten höhere Rückstellungen.

Locker dürfte EADS allerdings das Ziel erreichen, in diesem Jahr Neuaufträge für 700 Flugzeuge hereinzuholen. Das räumte auch Finanzchef Wilhelm ein. Bis Ende April waren bereits rund 500 Bestellungen verbucht, hinzu kommen angekündigte Aufträge unter anderem von Lufthansa und British Airways, mit denen die Marke von 700 bereits erreicht wäre. Dennoch wollte Wilhelm die Zielmarke nicht anheben.

Keine Auftragsflut auf der Messe
Auf Messen wie der Paris Air Show werden üblicherweise zahlreiche Neubestellungen verkündet. Eine Auftragsflut wie vor zwei Jahren sei diesmal allerdings nicht zu erwarten, sagte Wilhelm. Damals hatte Airbus dank des Erfolgs seines modernisierten Mittelstreckenflieger A320neo Aufträge und Vorverträge für mehr als 700 Maschinen eingesammelt.

Probleme bereitet weiterhin das Militärgeschäft. Während die Rüstungssparte Cassidian wegen der Kürzungen in Europas Verteidigungsbudgets 850 Arbeitsplätze streicht, sieht EADS im Geschäft mit Grenzsicherungsprojekten noch Unsicherheiten, wie sich dieses neue Engagement rechnet. Unterdessen hat Eurocopter mit technischen Problemen seiner Super-Puma-Hubschrauber zu kämpfen, die daher seit einiger Zeit am Boden stehen. Das Problem sei ermittelt, jetzt gehe es um eine Wiederaufnahme der Flüge, sagte Wilhelm. Unterdessen nimmt die Bundesregierung weniger Militärhubschrauber ab als zunächst bestellt. (awp/mc/pg)

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