Airbus-CEO Tom Enders.
Hongkong – Kleine Genugtuung für den europäischen Flugzeugbauer Airbus: Nachdem der US-Rivale Boeing in dieser Woche zwei milliardenschwere Aufträge aus China eingeheimst hatte, bestellte die Fluggesellschaft Cathay Pacific nun 15 Langstreckenflieger vom Typ A330. Der Gesamtwert liegt laut Listenpreisen bei mehr als 3,3 Milliarden Dollar.
Doch auch Boeing wurde bedacht. Mit den neuen Flugzeugen will Cathay Pacific nach Angaben vom Mittwoch seine Flotte aufstocken und ältere Maschinen ausmustern. Bei dieser Modernisierung geht Boeing nicht leer aus: Parallel orderte die Gesellschaft mit Sitz in Hongkong 10 Langstreckenjets vom Typ B777. Deren Wert liegt nach Listenpreisen bei 2,8 Milliarden Dollar.
Nicht von einem Hersteller abhängig sein
Viele Fluggesellschaften – so auch die Deutsche Lufthansa – fliegen sowohl Airbus als auch Boeing, um nicht von einem Hersteller abhängig zu werden. In China hatten zuletzt jedoch die Amerikaner die Nase vorn gehabt. Zu Wochenbeginn hatten Air China und Hong Kong Airlines zusammen 43 Flugzeuge im Listenwert von 10 Milliarden Dollar beim US-Konzern bestellt. Die weltgrösste Flugzeug-Leasinggesellschaft ILFC aus den USA entschied sich dagegen einen Tag später vorrangig für Airbus-Maschinen.
China absoluter Boommarkt
Cathay Pacific wird seine Flugzeuge bis 2015 erhalten. «Nirgendwo sonst wächst der Luftfahrt-Markt so stark wie in der Region Asien-Pazifik», begründete Konzernchef Tony Tyler den neuerlichen Auftrag. Schon zuvor hatte Cathay Pacific milliardenschwere Bestellungen aufgegeben. Vor allem China gilt als absoluter Boommarkt, weil sich immer mehr Menschen aus dem Milliardenvolk eine Flugreise leisten können. (awp/mc/ss)