AkzoNobel hält trotz Gewinnrückgang an Prognose fest

AkzoNobel hält trotz Gewinnrückgang an Prognose fest
Thierry Vanlancker, CEO AkzoNobel. (Foto: AkzoNobel)

Amsterdam – Der niederländische Farbenhersteller AkzoNobel hat im zweiten Quartal wegen einer weiterhin schwachen Nachfrage nach Schiffslacken und höheren Rohstoffkosten weniger verdient. Der operative Gewinn (Ebit) ging im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 461 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mehr erwartet. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 301 Millionen Euro hängen. Das waren vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Trotz des Gewinnrückgangs im Zeitraum April bis Juni hält der neue Unternehmenschef Thierry Vanlancker an der Gewinnprognose für 2017 fest. Demnach soll im laufenden Jahr beim Gewinn vor Zinsen und Steuern 100 Millionen Euro mehr in der Bilanz stehen als 2016. Zudem bekräftigte Vanlancker an der neuen Unternehmensstrategie festzuhalten.

So versprach der Hersteller von Dulux-Farben im April, dass 1,6 Milliarden Euro in diesem Jahr an die Aktionäre zurückfliessen soll. Zudem hatte Akzo Nobel angekündigt, sich vom Spezialchemiegeschäft zu trennen. Der Erlös daraus soll überwiegend den Aktionären zugutekommen. Am 8. September findet ein Aktionärstreffen statt.

Übernahme abgewendet
Akzo Nobel hat turbulente Monate hinter sich. Die Niederländer wehrten sich erfolgreich mit einer Abspaltung und milliardenschweren Ausschüttungen gegen eine Übernahme durch den US-Konzerns PPG Industries, der zuletzt 26,9 Milliarden Euro geboten hatte. In den Übernahmekampf hatte sich zwischenzeitlich auch der umtriebige Investor Paul Singer eingeschaltet, der den Hedgefonds Elliott kontrolliert.

Vor Gericht hatte Elliott versucht, den widerborstigen Akzo-Verwaltungsratschef Antony Burgmans loszuwerden, war damit aber gescheitert. Zudem trat in der vergangenen Woche überraschend der langjährige Unternehmenschef Tom Buechner zurück und übergab den Posten Vanlancker.

Seit dem Rückzug von PPG hat der Hedgefonds den Druck auf Akzo Nobel erhöht. Am Donnerstag wird Elliott einen zweiten Versuch vor Gericht unternehmen, um doch noch den Verwaltungsratschef loszuwerden. Burgmans wird spätestens das Unternehmen im April 2018 ohnehin verlassen, denn dann geht er in den Ruhestand, wie Akzo Nobel in einer separaten Mitteilung am Dienstag mitteilte. (awp/mc/ps)

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