CEO Alcoa, Klaus Kleinfeld.
New York – Schlägt sich die Schuldenkrise in vielen europäischen Ländern schon auf die Industrieunternehmen durch? Der US-Aluminiumkonzern Alcoa hat im dritten Quartal eine schwache Nachfrage nach dem leichten Metall in Europa bemerkt. Der Kontinent bildet damit nach Angaben des aus Deutschland stammenden Konzernchefs Klaus Kleinfeld die absolute Ausnahme.
«Die meisten Märkte wachsen weiterhin», sagte Kleinfeld am Dienstag in New York. «Angesichts einer schwindenden Zuversicht in die Weltwirtschaft allerdings auf einem niedrigeren Niveau als im ersten Halbjahr», schränkte er ein. Kleinfeld hielt dennoch unbeirrt an seiner Prognose fest, dass der Alumarkt in diesem Jahr um 12 Prozent wachsen wird. «Alcoa ist ein zuversichtliches Unternehmen in einer nervösen Welt.»
Umsatz steigt deutlich – starke Nachfrage aus China
Der Konzern konnte seinen Quartalsumsatz vor allem dank einer starken Nachfrage aus China um 21 Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar (4,7 Mrd Euro) steigern. Der Gewinn verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar auf unter dem Strich 172 Millionen Dollar. Damals hatte Alcoa aber noch unter den Spätfolgen der Rezession gelitten. Gegenüber dem Vorquartal halbierte sich der Gewinn jedoch. «Die Aluminium-Preise sind im dritten Quartal gefallen», sagte Kleinfeld.
Mit besserem Ergebnis gerechnet
Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet – dabei hatten sie ihre Erwartungen angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits heruntergeschraubt. Nachbörslich fiel die Aktie um 5 Prozent. (awp/mc/gh)