Alcoa-CEO Klaus Kleinfeld.
New York – Die Berichtssaison in den USA startet auf den ersten Blick vielversprechend: Alcoa hat im Auftaktquartal deutlich mehr Aluminium verkauft als noch vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar. Der Gewinn lag unterm Strich bei 308 Millionen Dollar; hier stand zuvor ein Verlust von 201 Millionen Dollar.
Zu den treibenden Kräften hätten die Verpackungs- und Autoindustrie gehört, teilte der Konzern am Montag in New York mit. «Unser Ausblick für das weitere Jahr 2011 und danach bleibt sehr positiv», sagte der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld. Er rechnet im Gesamtjahr mit einer Nachfrage, die um 12 Prozent über dem Vorjahr liegt. Alcoa läutet traditionell die US-Berichtssaison ein. Börsianer schauen bei dem Unternehmen allerdings noch aus einem anderen Grund besonders genau hin: Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als eine Art Indikator für die gesamte Wirtschaft. Die Autoindustrie setzt das leichte Metall etwa für Motorblöcke ein, die Flugzeughersteller bauen daraus Rumpf und Tragflächen.
Umsatz bleibt hinter Markterwartungen
Als Grund für seinen Optimismus führte der ehemalige Siemens-Chef Kleinfeld die wachsende Weltbevölkerung, den Trend zum Leben in den Städten sowie die vielseitige Verwendbarkeit von Alu an. Trotzdem war in der Wirtschaftskrise die Nachfrage nach dem Metall deutlich zurückgegangen. Alcoa hatte wiederholt rote Zahlen geschrieben. Allerdings fanden die Börsianer auch jetzt ein Haar in der Suppe: Der Umsatz lag nicht ganz so hoch wie Analysten prophezeit hatten. Zudem sind die Rohstoff- und Energiekosten gestiegen. Für die Herstellung von Alu wird jede Menge Strom benötigt. Die Aktie sank nachbörslich um rund 3 Prozent. (awp/mc/ps)