Alstom-CEO Patrick Kron.
Salzgitter – Den angekündigten Abbau von 700 Stellen beim Bahntechnik-Hersteller Alstom in Salzgitter will die niedersächsische Landesregierung mit weiteren Gesprächen abwenden. Für die kommende Woche seien Termine mit der Konzernleitung, dem Betriebsrat und der IG Metall geplant, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover.
Für ein mögliches Hilfsangebot an den Konzern sei es noch zu früh, hiess es aus der Staatskanzlei. Die Landesregierung Niedersachsen warte erst einmal auf eine Begründung der Konzernspitze. Ministerpräsident David McAllister (CDU) hatte Alstoms Stellenabbau-Pläne als «nicht nachvollziehbar» kritisiert.
Ungenügende Auslastung
Der französische Konzern hatte am Dienstag mitgeteilt, dass wegen nicht ausreichender Auslastung 700 der rund 2.800 Stellen in Salzgitter gestrichen werden sollen. Zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse würden nicht verlängert. Die IG Metall erklärte, tatsächlich sei von dem «Kahlschlag» mit Zeit- und Leiharbeitern sowie Werksverträgen jeder Zweite in Salzgitter betroffen. Wenn die Planungen Realität würden, blieben nur noch 1400 Arbeitsplätze übrig. Es gebe zwar eine schon länger bekannte Auslastungsdelle 2012 – danach seien die Chancen aber sehr gut, den Standort voll auszulasten.
Unabhängige Gutachter beauftragt
Der Betriebsrat habe jetzt unabhängige Gutachter beauftragt, sich noch einmal mit den Auslastungsfragen zu befassen, sagte ein IG-Metall-Sprecher am Mittwoch. «Wir fordern die Konzernspitze auf, an den Verhandlungstisch zu kommen.» Anfang April werde sich eine Arbeitsgruppe des Aufsichtsrates erneut mit dem Thema befassen. (awp/mc/ps/upd/ss)