AMS will mit Osram Champion in Optoelektronik schaffen
München – Der österreichische Sensorhersteller AMS will durch die Übernahme des Lichtkonzerns Osram einen europäischen Weltmarktführer in der Beleuchtungselektronik aufbauen. «Die Kombination schafft neue Märkte», sagte AMS-Chef Alexander Everke am Montag in München.
«Wir haben die Möglichkeit, einen europäischen Champion zu schaffen.» Als Beispiele nannte AMS die Entwicklung neuer optoelektronischer Produkte für Mobiltelefone, Autoindustrie und Medizintechnik.
Im Zuge der Übernahme will AMS «mehrere hundert Stellen» in Deutschland abbauen, aber auch einige hundert Ingenieure einstellen, wie Everke sagte. Den Widerstand der IG Metall und des Osram-Betriebsrats will AMS überwinden: «Wir wollen und werden dort nicht aufgeben und einen konstruktiven Dialog haben», sagte Everke.
Zuversicht bei AMS-Chef
Der AMS-Chef gab sich siegesgewiss, dass der Übernahmeversuch trotz des Neins der Arbeitnehmer und gravierender Bedenken des Osram-Vorstands erfolgreich sein wird: AMS werde die Annahmeschwelle von 62,5 Prozent der Osram-Aktien überschreiten: «Wir kriegen sie (die Schwelle). Ich bin kein Fan von Plan B oder C.»
Angebot zur Annahme empfohlen – trotz gravierenden Bedenken
Vorstand und Aufsichtsrat von Osram hatten den Aktionären des zum Verkauf stehenden Lichtkonzerns zuvor das Übernahmeangebot aus Österreich empfohlen – auch wenn das Management gravierende Bedenken äusserte und die Arbeitnehmer es ablehnen.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ist der grösste Osram-Aktionär Allianz Global Investors bereit, sein Anteilspaket von über 9 Prozent an dem deutschen Lichtkonzern an AMS zu verkaufen. Wenn sich keine besseren Optionen ergäben, werde Allianz Global Investors seine Aktien AMS andienen, zitierte Reuters eine mit den Plänen vertraute Person. Allianz Global Investors wollte sich gegenüber Reuters zu den Informationen nicht äussern. (awp/mc/pg)