Iberdrola-CEO Ignacio Galán.
Bilbao – Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat eine verstärkte Einflussnahme seines Grossaktionärs, des spanischen Baukonzerns ACS, erfolgreich verhindert. Anders als beim deutschen Baukonzern Hochtief gelang es ACS bei der Iberdrola-Hauptversammlung am Freitag nicht, Sitze im Verwaltungsrat zu erringen.
Die Aktionäre hätten den Abwehrmassnahmen des Vorstands mehrheitlich zugestimmt, teilte Iberdrola in Bilbao mit. ACS ist mit 19 Prozent an Iberdrola beteiligt. Die Aktionäre genehmigten auch eine Kapitalerhöhung von bis zu 50 Prozent – ein Mittel, das Unternehmen einsetzen können, um den Anteil eines feindlich gesinnten Grossaktionärs zu verwässern. Der Vorstand des Energieversorgers versucht bereits seit zwei Jahren, einen Zugriff von ACS zu verhindern. Das Management begründete seine Abwehrmassnahmen mit dem Hinweis, die beiden Unternehmen konkurrierten in einigen Geschäftsbereichen.
ACS strebt bei Iberdrola Anteil von 30% an
Ungeachtet dessen hatte ACS immer wieder versucht, seinen Einfluss bei Iberdrola auszubauen, teilweise auch mit Hilfe von Gerichtsverfahren. Der Baukonzern strebt eine Beteiligung von 30 Prozent an, um sich ein neues Standbein ausserhalb der darniederliegenden spanischen Baubranche zu sichern. Bei der Hochtief-Hauptversammlung am 12. Mai war es ACS mit der Stimmenmehrheit gelungen, die eigenen Kandidaten für den Aufsichtsrat durchzusetzen. (awp/mc/ps)