Apple-Rivale Samsung erwartet erneuten Gewinnrückgang
Kwon Oh Hyun, CEO Samsung Electronics.
Seoul – Der verschärfte Wettbewerb bei Smartphones drückt auf das Ergebnis von Weltmarktführer Samsung. Das führende südkoreanische Technologie-Unternehmen erwartet für das dritte Quartal 2014 zwar einen operativen Gewinn in Milliardenhöhe, doch rechnet es mit einem Rückgang um 60 Prozent im Jahresvergleich. Es ist der vierte Quartalsrückgang in Folge.
Der Gewinn aus den gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten werde auf 4,1 Billionen Won (etwa 3,1 Milliarden Euro) geschätzt, teilte der grösste Hersteller von Smartphones, Speicherchips und TV-Geräten in seinem Ergebnisausblick mit. Der Umsatz werde bei 47 Billionen Won liegen, nach rund 59 Billionen Won im dritten Quartal 2013. Endgültige Zahlen, den Überschuss eingeschlossen, will Samsung wie gewöhnlich erst später im Monat nachliefern.
Unsicherheiten dauern an
Die Unsicherheiten des Geschäfts mit IT und mobiler Kommunikation wie Handys, Netzwerken und digitaler Bildverarbeitung dauerten im vierten Quartal 2014 an, hiess es einer Mitteilung Samsungs.
Höhere Marketingkosten, tiefere Verkaufspreise
Zwar habe sich der Smartphone-Absatz im Zeitraum zwischen Juli und September «inmitten eines intensiven Wettbewerbs leicht erhöht». Doch das Betriebsergebnis sei infolge höherer Marketingausgaben und eines niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreises zurückgegangen. Bei den Modellen im oberen Preissegment sei der Absatz gesunken. Gleichzeitig seien die Preise für ältere Modelle gefallen.
Asiatische Konkurrenz und Apple bedrängen Samsung
Der schlechtere Ergebnisausblick kam für Marktbeobachter nicht überraschend. Der Wettbewerb im Smartphone-Markt ist schärfer geworden. Besonders in Asien machten zuletzt lokale Hersteller Samsung seine Spitzenposition im Geschäft mit Handys und Smartphones streitig, wie Markterhebungen in Indien und China zeigen. Daneben verzeichnete Apple mit seinen neuen iPhone-Modellen im Oberklasse-Segment grosse Absatzerfolge.
Neue riesige Chip-Fabrik in Südkorea
Zugleich setzt Samsung weiter auf den zunehmenden Bedarf an Speicherkapazitäten in mobilen Geräten, eingeschlossen Smartphones. Am Montag hatte der Elektronikhersteller den Bau einer neuen riesigen Chip-Fabrik am heimischen Standort in Pyongtaek unweit von Seoul für mehr als elf Milliarden Euro angekündigt.
Der Ertrag im Speicher-Geschäft habe sich im Vergleich zum Vorquartal verbessert, teilte Samsung am Dienstag weiter mit. Als Gründe dafür zählte das Unternehmen eine starke saisonale Nachfrage nach PCs und Servern, die Stabilisierung der Marktpreise sowie eine allgemeine Kostenreduzierung auf. (awp/mc/pg)