Apple stellt sich auf Rekord-Weihnachten ein
Cupertino – Apple steht dank dem neuen iPhone X vor einem Rekord-Weihnachtsgeschäft. Auch vor dem Start des Spitzenmodells gelang dem Konzern ein Plus im vergangenen Quartal. Für das Weihnachtsquartal stellte Apple einen Umsatz zwischen 84 und 87 Milliarden Dollar in Aussicht. Das wäre eine markante Steigerung im Vergleich zu den 78,4 Milliarden Dollar vor einem Jahr – die bereits ein Bestwert waren.
Der Konzern bringt in diesem Herbst erstmals gleich drei neue Telefone auf den Markt. Mit den beiden Varianten iPhone 8 und 8 Plus, die äusserlich bisherigen Modellen ähnlich sehen, verkaufte Apple im vergangenen Quartal knapp 46,7 Millionen seiner Smartphones. Das war ein Plus von 2,5 Prozent. Das iPhone X, das erst seit Freitag verkauft und ausgeliefert wird, ist mit einem Preis ab 999 Dollar bzw. 1199 Franken so teuer wie kein Apple-Telefon zuvor. Bei dem Telefon nimmt der Bildschirm praktisch die gesamte Frontseite ein und der Fingerabdruck-Scanner wurde durch Gesichtserkennung ergänzt.
Grosses Interesse an iPhone X in China
Das grosse Interesse am neuen iPhone X zeigte sich auch zum Verkaufsstart in China, dem weltgrössten Smartphone-Markt. Vor den Apple-Stores bildeten sich am Freitag schon Stunden vor der Geschäftsöffnung lange Schlangen. «Es ist typisch für Chinesen», sagte eine Verkäuferin im Laden im populären Einkaufszentrum Taikooli in Pekings Stadtviertel Sanlitun. «Sie müssen das iPhone am ersten Tag haben.» Vor dem Apple-Store boten Dutzende Schwarzhändler das bisher teuerste iPhone mit einem Aufschlag von 500 bis 1000 Yuan, umgerechnet 65 bis 130 Euro, für Käufer an, die nicht warten wollten und nicht vorbestellt hatten. Einige Strassenhändler hatten den ersten Käufern die Geräte für eine Prämie von 300 bis 500 Yuan (38 bis 65 Euro) direkt abgekauft.
Nachfrage nach iPhone-8-Modellen übertrifft Erwartungen
In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass viele Kunden auf das iPhone X warteten, statt die iPhone-8-Varianten zu kaufen. Konzernchef Tim Cook sagte nun zur Vorlage der Quartalszahlen, die iPhone-8-Modelle seien die derzeit am besten laufenden Geräte. Die Nachfrage habe die Erwartungen von Apple übertroffen. Und die Vorbestellungen für das iPhone X seien «sehr stark».
12% mehr Umsatz, 19% mehr Gewinn
In dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsquartal verdiente Apple 10,7 Milliarden Dollar, rund 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Quartalsumsatz stieg um zwölf Prozent auf 52,6 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.
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Aktie auf Redkordniveau
Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um rund drei Prozent auf etwas mehr als 173 Dollar zu, weil die Zahlen und auch die Prognose für das laufende Vierteljahr besser ausfielen als von Analysten erwartet. Sollte die Aktie dieses Niveau auch im regulären Handel auf dieses Niveau steigen, wäre sie so teuer wie noch nie. Der Börsenwert würde sich damit der Marke von 900 Milliarden Dollar annähern.
Auch iPad und Mac-Absätze ziehen an
Das vergangene Vierteljahr zeigte auch, dass es Apple gelang, die lange Talfahrt bei seinem iPad-Tablet zu beenden. Die Verkäufe stiegen um 11,4 Prozent auf 10,3 Millionen Geräte. Bei den Mac-Computern gab es inmitten eines weiterhin schwächelnden PC-Marktes ein Absatzplus von zehn Prozent auf knapp 5,4 Millionen Geräte.
Das Dienste-Geschäft, in das zum Beispiel Erlöse mit dem Streaming-Service Apple Music, dem Online-Speicher iCloud sowie App-Downloads einfliessen, wuchs um 34 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Cook nannte erneut kein Absatzzahlen der Computer-Uhr Apple Watch, sagte aber, die Verkäufe seien in den vergangenen Quartalen um jeweils 50 Prozent gestiegen.
Geldreserven von 268,9 Mrd Dollar.
Apples Geldreserven wuchsen binnen drei Monaten um 7,4 Milliarden Dollar auf 268,9 Milliarden Dollar. Davon lagerten 94 Prozent ausserhalb der USA, sagte Finanzchef Luca Maestri. (awp/mc/pg)
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