Arbeitslosenquote in der Eurozone sinkt erstmals seit Februar 2011

Griechenland Arbeitslosigkeit

Nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit in Griechenland: Stellenlose vor einem Arbeitsamt in Athen.

Stellenlose vor einem Arbeitsamt in Athen.

Luxemburg / Brüssel – Kleiner Hoffnungsschimmer auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist erstmals seit Februar 2011 wieder leicht gesunken. In den 17 Ländern mit der Euro-Währung waren im Oktober 12,1 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Im September lag die Quote noch bei 12,2 Prozent. Das gab die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg bekannt.

Damit waren im Oktober in der Eurozone knapp 19,3 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. In der Europäischen Union insgesamt waren 26,65 Millionen Menschen arbeitslos. Wie schon im Vormonat lag die Quote bei 10,9 Prozent.

Besonders stark gesunken ist die Arbeitslosigkeit im Nicht-Euro-Staat Lettland. Lag sie im dritten Quartal 2012 noch bei 14 Prozent, so waren im gleichen Quartal 2013 nur noch 11,9 Prozent der erwerbsfähigen Menschen zwischen 15 und 74 Jahren ohne Job. Daneben verzeichneten Irland und Litauen die höchsten Rückgänge. In Zypern und Griechenland, aber auch in den Niederlanden verschlechterte sich die Lage hingegen.

Griechenland und Spanien nach wie vor mit massiver Arbeitslosigkeit
In Griechenland und Spanien bleibt die Arbeitslosigkeit mit 27,3 beziehungsweise 26,7 Prozent weiter ein Riesenproblem. Gefolgt werden die beiden Mittelmeerländer von Ungarn (17,6 Prozent) und Zypern (17,0 Prozent).

Über die geringsten Arbeitslosenquoten können sich weiterhin Österreich (4,8 Prozent), Deutschland (5,2 Prozent) und Luxemburg (5,9 Prozent) freuen. Für Deutschland hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag für November eine Quote von 6,5 Prozent gemeldet. BA- und EU-Zahlen lassen sich allerdings nicht miteinander vergleichen, weil die Statistiker die Quoten unterschiedlich berechnen.

Jugendarbeitslosigkeit bleibt drängendes Problem
Der rückläufigen Quote im Euroraum zum Trotz bleibt die Jugendarbeitslosigkeit ein drängendes Problem in Europa. In der Eurozone waren gut 3,58 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos – 15 000 mehr als ein Jahr zuvor. Die Quote kletterte zwischen September und Oktober um 0,1 Punkte auf 24,4 Prozent. In den 28 EU-Staaten hatten knapp 5,66 Millionen junge Menschen keinen Job. Die Quote war mit 23,7 Prozent unverändert gegenüber September.

Vor allem in Griechenland und Spanien leiden junge Menschen unter der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt. In Griechenland lag die Jugendarbeitslosenquote im August bei 58,0 Prozent, in Spanien im Oktober bei 57,4 Prozent. Die Zahlen bedeuten allerdings nicht, dass mehr als jeder zweite Jugendliche in diesen Ländern ohne Job war. Die Statistiker rechnen ohne Studenten und Auszubildende, somit verkleinert sich die Bezugsgruppe. (awp/mc/ps)

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