EU-Sozialkommissar László Andor. (Foto: EU-Kommission)
Luxemburg – Die Arbeitslosigkeit im Euroraum bleibt trotz einer leichten Konjunkturerholung auf hohem Niveau. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai – wie schon im April – 11,6 Prozent, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Eurostat hatte für den April zunächst einen leicht höheren Wert von 11,7 Prozent geschätzt, korrigierte ihn aber nun. In den 18 Euroländern waren im Mai rund 18,5 Millionen Menschen ohne Arbeit.
In den Vormonaten März und Februar lag die Quote bei jeweils 11,7 Prozent, im Januar bei 11,8 Prozent. Ein leichter Rückgang seit dem Rekordwert von 12 Prozent, der den Grossteil des vergangenen Jahres prägte, ist somit erkennbar.
Für EU-Sozialkommissar László Andor ist das aber kein Grund zur Entwarnung: «Ein leichter Aufschwung hält an, aber er lässt immer noch viele Menschen zurück», sagte er in Brüssel. «Die Mitgliedstaaten müssen mehr machen, um Arbeitsplätze zu schaffen», forderte der Ungar. Man könne erst dann von einem wahren Aufschwung sprechen, wenn Europas Wirtschaft jeden Monat Hunderttausende neue Jobs schaffe. Die EU-Kommission erwartet für das laufende Jahr in der Eurozone ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent nach minus 0,4 Prozent im Vorjahr.
Hohe Arbeitslosenquoten in Spanien und Griechenland
Besonders schlecht stehen nach wie vor Spanien und Griechenland dar. In Griechenland ist rund jeder Vierte ohne Job. Die Arbeitslosenquote betrug dort nach dem letzten Stand vom März 26,8 Prozent. In Spanien ist die Lage mit 25,1 Prozent im Mai ähnlich. Unter den EU-Mitgliedsstaaten haben Österreich und Deutschland mit jeweils 4,7 und 5,1 Prozent die niedrigsten Quoten. Die Bundesagentur für Arbeit hat ebenfalls am Dienstag für Deutschland eine Arbeitslosenquuote von 6,5 Prozent gemeldet – diese bezog sich aber auf den Monat Juni. Zudem unterscheiden sich auch die Messmethoden der Statistiker.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit im Euroraum bleibt auf hohem Niveau. Im Mai waren 23,3 Prozent der unter 25-Jährigen ohne Job, das entsprach rund 3,4 Millionen jungen Menschen. Damit ging die Zahl zwar ebenfalls leicht zurück, von 23,4 Prozent im April und 23,6 Prozent im März. Von einem grundlegenden Wandel kann aber nicht die Rede sein. (awp/mc/ps)