ArcelorMittal-CEO Lakshmi Mittal.
Luxemburg – Die schwache globale Wirtschaft hat den weltgrössten Stahlkonzern ArcelorMittal zum Jahresende tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand im vierten Quartal ein Verlust von knapp 4 Milliarden US-Dollar. Unternehmenschef Lakshmi Mittal sprach am Mittwoch von einem «sehr schwierigen Jahr» für die Stahlindustrie. Vor allem in Europa sei die Nachfrage nach Stahl um weitere 8,8 Prozent gesunken. Auch 2013 werde herausfordernd, auch wenn es einige zaghafte positive Anzeichen auf Besserung gebe. Das laufende Quartal werde klar besser als das jüngst abgeschlossene, sagte er in einer Telefonkonferenz.
Die Aktie stieg zum Handelsstart um 1,49 Prozent und verhalf auch anderen Stahlwerten zu Kursgewinnen. Der weltgrösste Stahlhersteller schnitt im vierten Quartal besser ab als befürchtet, hiess es am Markt. Positiv sei zudem der leichte Optimismus des Konzerns für 2013. Er rechne damit, dass das Stahlgeschäft dieses Jahr profitabler wird, sagte Mittal. Die Stahlauslieferungen sollen um zwei bis drei Prozent steigen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll über dem Niveau des Vorjahres liegen.
Quartalsverlust von knapp 4 Mrd USD
Im vierten Quartal musste ArcelorMittal einen Verlust von knapp 4 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Im Vorjahr hatte sich das Minus auf eine Milliarde Dollar belaufen. Ende Dezember hatte der Stahlkonzern 4,3 Milliarden Dollar auf sein Europageschäft abschreiben müssen. Operativ (EBITDA) sackte der Gewinn von Oktober bis Dezember von 1,7 auf gut 1,3 Milliarden Dollar ab und lag damit leicht über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz gab um 14 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar nach. Bei Umsatz und Gewinn übertraf ArcelorMittal ebenfalls die Erwartungen der Analysten.
Preisverfall und die schwache Nachfrage im Stahlgeschäft
m gesamten vergangen Jahr steht der Stahlkocher mit rund 3,7 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro) in den roten Zahlen. 2011 hatte er noch einen Gewinn von knapp 2,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Der Jahresumsatz sank um zehn Prozent auf gut 84 Milliarden Dollar. Wegen des Nachfrage-Einbruchs hat ArcelorMittal seit längerem in Europa nur noch 16 von 25 Hochöfen in Betrieb. ArcelorMittal steht auf vielen Seiten unter Druck. So macht dem Konzern der Preisverfall und die schwache Nachfrage in seinem Kerngeschäft Stahl zu schaffen. Das trifft auch die deutschen Konkurrenten ThyssenKrupp und Salzgitter. (awp/mc/upd/ps)