Atomverhandlungen mit Iran nähern sich der Abschlussfrist
Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif.
Wien – Bei den Schlussverhandlungen um das umstrittene iranische Atomprogramm sind noch viele Hürden bis zu einer umfassenden Lösung zu überwinden. Dies wurde zum Auftakt der vermutlich letzten Verhandlungsrunde am Dienstag in Wien deutlich.
Vertreter der fünf UN-Vetomächte (USA, China, Russland, Frankreich, Grossbritannien) sowie Deutschlands und des Irans wollen bis zum 24. November in der österreichischen Hauptstadt eine Einigung erzielen. Der Konflikt schwelt bereits rund zwölf Jahre.
«Wir werden keinen schlechten Deal machen»
«Ich glaube, dass ein Abkommen möglich ist», sagte der britische Aussenminister Philip Hammond nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry in London. «Aber wir werden keinen schlechten Deal machen. Diese Verhandlungen sind extrem zäh, und der Iran muss mehr Flexibilität zeigen, wenn wir Erfolg haben sollen.» Kerry bezeichnete die aktuelle Gesprächsrunde als kritisch.
Iranische Urananreicherung
Zum Auftakt der Verhandlungen in Wien trafen sich die EU-Chefverhandlerin Catherine Ashton und Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif. Im Zentrum der Diskussionen stehen unter anderem die iranische Urananreicherung und das Zeitfenster für die mögliche Aufhebung der westlichen Wirtschaftssanktionen.
Iran fordert politischen Willen für eine Lösung
«Wir sind weiterhin der Auffassung, dass eine Lösung möglich ist», sagte Sarif. «Wir hatten und haben diverse Argumente, um zu beweisen, dass das iranische Atomprogramm friedlich und zivil ist.» Die Gegenseite müsse jedoch den politischen Willen zu einer Lösung aufbringen. «Rote Linien zu ziehen hilft weder einer Lösung des Atomstreits noch der Nichtverbreitung von Atomwaffen», sagte er.
Der Westen verdächtigt in dem Konflikt Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Nuklearwaffen zu entwickeln. Iran hat dies stets zurückgewiesen. In den Verhandlungen wollen die UN-Vetomächte sicherstellen, dass der Iran keine Atomwaffen bekommt. Die Islamische Republik besteht auf einem friedlichen Atomprogramm und dringt auf die Aufhebung der westlichen Sanktionen. (awp/mc/pg)