Audi muss 800 Millionen Euro Diesel-Bussgeld zahlen
Ingolstadt / Wolfsburg – Die Staatsanwaltschaft München hat der VW-Tochter Audi in der Dieselaffäre ein Bussgeld von 800 Millionen Euro aufgebrummt. «Die Audi AG hat den Bussgeldbescheid akzeptiert», teilte die Volkswagen AG am Dienstag mit. Grund für das Bussgeld seien «Abweichungen von den regulatorischen Vorgaben» bei bestimmten Dieselmotoren. Erst im Sommer hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Bussgeld über eine Milliarde Euro gegen Volkswagen verhängt, das der Konzern ebenfalls annahm.
Mit dem Bussgeldbescheid werde nach dem von der Staatsanwaltschaft Braunschweig geführten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein weiteres wichtiges Verfahren im Zusammenhang mit der Dieselaffäre beendet, hiess es in der Mitteilung. Das Bussgeld werde sich unmittelbar auf das Ergebnis des VW-Konzerns auswirken, auch Audi senkte seine finanziellen Ziele für das laufende Jahr.
«Unter Einbeziehung der Sondereinflüsse aus dem Bussgeldbescheid wird der Audi-Konzern wesentliche finanzielle Spitzenkennzahlen aus seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2018 deutlich unterschreiten», teilte der Autobauer mit. In welcher Höhe dies geschehe, blieb zunächst offen.
Porsche-Holding passt Gewinnprognosen an
Auch die Porsche-Holding als Volkswagen-Mehrheitseignerin rechnet unter anderem wegen des Bussgelds 2018 mit einem niedrigeren Gewinn. Nach Steuern werde das Konzernergebnis zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Euro liegen, teilte die Porsche SE mit. Zuvor hatte die Dachgesellschaft den Korridor um 900 Millionen Euro höher angegeben.
Die Geldbusse setzt sich laut Volkswagen aus dem gesetzlichen Höchstmass einer Ahndung von 5 Millionen Euro sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 795 Millionen Euro zusammen.
Der Autobauer kündigte an, Audi werde gegen die Geldbusse keine Rechtsmittel einlegen: «Die Audi AG akzeptiert das Bussgeld und bekennt sich damit zu ihrer Verantwortung.» In den USA hatte Volkswagen wegen der Dieselaffäre schon Milliarden an Strafen zahlen müssen. Und es gab Entschädigungen für betroffene Autobesitzer. (awp/mc/ps)