Rueil-Malmaison – Die französische Opel-Mutter PSA hat die Folgen der Coronavirus-Pandemie im ersten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Der Umsatz des Autoherstellers sackte im ersten Quartal um 15,6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro ab, wie der Konzern am Dienstag in Rueil-Malmaison bei Paris mitteilte. Der weltweite Absatz war im ersten Jahresviertel um gut 29 Prozent auf rund 627’000 verkaufte Fahrzeuge eingebrochen. Angaben zum Gewinn machte PSA nicht.
PSA-Finanzchef Philippe de Rovira verwies darauf, dass der Konzern seine Liquidität gesichert und die Kosten in Anbetracht der Covid-19-Auswirkungen drastisch reduziert habe. Er sprach von einem «chaotischen wirtschaftlichen Umfeld» und betonte, dass das Unternehmen sich nun voll darauf konzentriere, die Krise zu meistern.
Düsterer Ausblick
Der Marktausblick von PSA für das laufende Jahr 2020 sieht düster aus. Die Franzosen rechnen nun mit einem Einbruch von rund einem Viertel in Europa und Lateinamerika, einem Rückgang von 20 Prozent in Russland sowie 10 Prozent in China. Die Prognose sei aufgrund der Pandemie aber schwer zu beurteilen und hänge unter anderem von der Dauer und Ausbreitung der Virus-Krise sowie den Massnahmen der betroffenen Länder ab.
An seinen Mittelfristzielen hält PSA derweil trotzdem weiter fest. Demnach soll die bereinigte operative Gewinnmarge im Autogeschäft im Zeitraum 2019 bis 2021 weiterhin bei durchschnittlich 4,5 Prozent liegen, hiess es.
Erst kürzlich hatte PSA bekanntgegeben, seinen finanziellen Spielraum in Anbetracht der Corona-Krise mit einer zusätzlichen milliardenschweren Kreditlinie zu erhöhen. Die Franzosen hatten im März die Produktion in 15 Autowerken in Europa, darunter auch bei der deutschen Tochter Opel, wegen der grassierenden Pandemie gestoppt. PSA bereitet sich zur Zeit auf seine Mega-Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Autogiganten Fiat Chrysler vor. Zum französischen Hersteller gehören neben Opel und seiner britischen Schwestermarke Vauxhall auch die Marken Peugeot, Citroen und DS. (awp/mc/ps)