Brüssel – Nach der herben Flaute vor einem Jahr sind Europas Automärkte weiter auf Erholungskurs. Im April legten die Neuzulassungen in der Europäischen Union den achten Monat in Folge zu, wie der Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. 1,09 Millionen Neuwagen bedeuteten ein Plus von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dabei waren die Neuzulassungen in Deutschland wegen der späteren Osterfeiertage sogar gesunken – allerdings legten die nächstgrösseren Märkte Grossbritannien, Frankreich und Italien zu. Seit Jahresbeginn wurden in der EU 4,3 Millionen Autos verkauft und damit gut sieben Prozent mehr als in den ersten vier Monaten 2013 als die Zahlen ein Rekordtief erreicht hatten.
Alle grossen Hersteller steigern Absatz
Bis auf die Opel-Mutter General Motors und Hyundai konnte praktisch alle grossen Hersteller ihren Absatz steigern. Zwar brachte die Rüsselsheimer Marke mit dem Blitz im April acht Prozent mehr Autos auf die Strasse – gleichzeitig brachen die Verkaufszahlen der Konzernschwester Chevrolet nach der Ankündigung des Rückzugs aus Europa aber um drei Viertel ein. Dieses Minus frass die Zuwächse von Opel mehr als auf. Alle Hersteller zusammen verkauften in der EU seit Jahresbeginn 4,3 Millionen Autos und damit gut sieben Prozent mehr als in den ersten vier Monaten 2013 als die Zahlen einen historischen Tiefstand erreicht hatten.
China und die USA auf Wachstumskurs
Ausserhalb Europas hielten die weltgrössten Märkte China und USA die Branche auf Wachstumskurs. In den Vereinigten Staaten stiegen die Verkaufszahlen im April um acht Prozent, im Reich der Mitte legten sie sogar zweistellig zu. Dagegen schrumpften andere wichtige Märkte wie Russland und Brasilien nach Zahlen des deutschen Branchenverbandes VDA. Im grössten südamerikanischen Staat kämpft vor allem Europas Nummer eins. Die Marke Volkswagen Pkw sackte im Land des diesjährigen Fussball-WM-Gastgebers in den ersten vier Monaten um fast 18 Prozent ab. Insgesamt gingen die Neuzulassungen dort um knapp fünf Prozent zurück.
Russland bremst
In Russland bremst nicht nur die Ukraine-Krise samt der Abwertung des Rubels. Auch das allgemein schwache Wirtschaftswachstum lasse die optimistischen Erwartungen der Autobauer und Zulieferer platzen, schrieb das Beratungsunternehmen Roland Berger Anfang der Woche. Bis 2020 dürften die Verkaufszahlen nicht wie ursprünglich angenommen auf rund vier Millionen Autos steigen, sondern nur auf 3,3 Millionen Stück./(awp/mc/cs)