Zürich – Der weltweite Luxusgütermarkt dürfte im Jahr 2017 zulegen. Die Experten des Beratungsunternehmens Bain&Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma rechnen mit einem Wachstum der weltweiten Ausgaben für Luxusgüter und -erlebnisse von 2 bis 4% auf 254 bis 259 Mrd EUR. Bis 2020 dürfte der Markt in Lokalwährungen um jährlich 3 bis 4% auf 280 bis 290 Mrd anwachsen, wie es in der am Montag veröffentlichten Mitteilung zum Frühlingsupdate der «Bain Luxury Study 2017» heisst.
Der Luxusgütermarkt liege auf Wachstumskurs, wobei dieser von der Erholung der Nachfrage chinesischer Konsumenten sowohl in ihrer Heimat als auch auf Reisen getragen werde, so die Mitteilung weiter. Ausserdem wachse das Konsumentenvertrauen in Europa. «Nach einem schwierigen Jahr 2016 für die Branche, hat sich diese im ersten Quartal 2017 leicht erholt», wird Studienleiterin Claudia D’Arpizio von Bain zitiert.
Kräftiges Wachstum in Europa und Festlandchina
Mit dem stärksten Wachstum wird in Europa (+7-9% in LW) und in Festlandchina (+6-8%) gerechnet. Europa befinde sich in einer Erholungsphase, nachdem die Luxusgüterausgaben 2016 von Terrorsorgen und den daher rückläufigen Touristenzahlen belastet worden seien. Insbesondere Spanien werde derzeit als sichere Destination von Touristen geschätzt, während Grossbritannien nach wie vor vom schwachen Pfund profitiere. Ein wichtiger Faktor dürften dabei chinesische Touristen spielen, auch wenn die Chinesen Luxusgüter vermehrt am Heimmarkt erwerben würden.
In der Region Americas wird in der Studie mit einer verhaltenen Entwicklung des Luxusgütermarkts gerechnet. Die Experten rechnen mit einer Stagnation bis hin zu einem Rückgang um 2%. Belastet werde die Stimmung etwa durch den starken US-Dollar und die anhaltenden politischen Unsicherheiten. Im gesättigten japanischen Markt gehen die Autoren von einer flachen Entwicklung aus und im restlichen asiatischen Raum dürften die Ausgaben für Luxusgütermarktes gar um 2 bis 4% zurückgehen, wobei ein Rückgang chinesischer Touristen in Taiwan und Südostasien zu verzeichnen sei und der Markt in Südkorea unter politischen Sorgen leide. (awp/mc/ps)