Weltweit bekommen Frauen immer weniger Kinder. Familienförderung hilft dagegen nur bedingt, legt eine Studie nahe. Doch eine Expertin warnt vor einem Trugschluss.
2,1 Kinder müssten Frauen im Schnitt bekommen, damit die Grösse von Bevölkerungen auch ohne Zuwanderung stabil bleibt. Im Jahr 2100 verpassen nach jetzigem Stand fast alle Länder und Regionen der Welt (97 Prozent) diese Rate. Zu dem Ergebnis kommt eine Untersuchung im Fachblatt »The Lancet« . Bis 2050 lägen demnach bereits drei Viertel der Länder unter dem kritischen Wert, prognostizieren die Fachleute.
Die Geburtenrate beeinflusst maßgeblich die Funktion einer Gesellschaft, die Demografie bestimmt etwa den Ausgang von Wahlen. Zudem sind soziale Sicherungssysteme darauf ausgelegt, dass genug junge Menschen nachkommen.
In mehr als der Hälfte aller Länder, die in der Analyse aufgegriffen wurden – in 110 von 204 – lag die Geburtenrate bereits im Jahr 2021 unter 2,1, heisst es in der Untersuchung. Besonders besorgniserregend sei die Situation etwa in Südkorea oder Serbien, wo pro Frau weniger als 1,1 Kinder geboren wurden.