Charlotte – Im Kampf um den Bananenriesen Chiquita steht dem Orangensafthersteller Cutrale Group die Tür nun zumindest wieder einen Spalt breit offen. Der irische Bananenhändler Fyffes, mit dem Chiquita sich zusammenschliessen will, habe dem US-Unternehmen die Erlaubnis erteilt, Cutrale einen Blick in die Bücher zu gestatten, teilte Chiquita am Montag in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina mit. Damit solle dem Unternehmen die Gelegenheit für ein verbessertes Angebot gegeben werden. Für den 17. September geplante Aktionärsversammlungen von Chiquita und Fyffes sollen nun jeweils auf den 3. Oktober verschoben werden.
Bislang hatte sich Chiquita gegen die Offerte in Höhe von 13 Dollar je Aktie durch die brasilianische Cutrale und ein Finanzkonsortium der Safra-Gruppe gewehrt – es sei nicht gut genug. Chiquita und der etwa halb so grosse irische Konkurrent wollen über einen Aktientausch fusionieren, deswegen sind die Angebote schwer vergleichbar.
Steuern sparen
Chiquita hatte in der jüngeren Vergangenheit mit Umsatzschwund und Verlusten zu kämpfen. Unter anderem sollen mit der geplanten Fusion die schärfsten Konkurrenten Dole und Del Monte in Schach gehalten werden. Ziel dürfte aber nicht zuletzt auch sein, Steuern zu sparen. In Irland kassiert der Fiskus viel weniger von Unternehmen. Deshalb schlucken US-Konzerne gerne irische Firmen und verlagern dann ihren Sitz dorthin. (awp/mc/ps)