BASF peilt nach Rekordjahr erneut Gewinnplus an
Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)
Ludwigshafen – Der weltgrösste Chemiekonzern BASF will nach dem jüngsten Rekordjahr auch 2014 beim Gewinn zulegen. «BASF erwartet einen leichten Anstieg beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereffekten», sagte Unternehmenschef Kurt Bock am Dienstag laut Pressemitteilung. Dazu beitragen sollen Spezialchemikalien (Performance Products) sowie die Sparte Functional Materials & Solutions mit ihren Katalysatoren und Spezialkunststoffen für die Autoindustrie.
Den Absatz will die im Dax notierte Gesellschaft – Zu- und Verkäufe nicht mit eingerechnet – erhöhen. Der Umsatz soll hingegen aufgrund des geplanten Verkaufs des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts an die russische Gazprom etwas schrumpfen. Die Aktie legte im frühen Handel um 0,82 Prozent zu. Ein Händler bezeichnete die Resultate als gutes Zeichen. Zudem erscheine der Ausblick für 2014 konservativ.
Gewinnsprung im Schlussquartal
Im vierten Quartal verdiente BASF dank der jüngsten Zukäufe und höherer Absätze deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Für Gegenwind sorgte hingegen erneut der starke Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebit) stieg um 18 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Damit übertraf BASF die Schätzungen der Analysten. Neben einer besseren Entwicklung in allen Sparten trug auch das Sparprogramm Step zum Plus bei. Bis Ende 2013 drückte BASF die Kosten in den beiden vergangenen Jahr um 600 Millionen Euro. Insgesamt will das Unternehmen im Zeitraum 2012 bis 2015 die Kosten um eine Milliarde Euro drücken.
Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn in Höhe von gut 1,1 Milliarden Euro. Das waren 16,3 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte von Oktober bis Dezember um knapp 1,0 Prozent auf gut 18,1 Milliarden Euro – vor allem dank eines höheren Volumens im Öl- und Gasgeschäft. Hier macht sich der Zukauf von Förderanlagen in Norwegen von Statoil bemerkbar.
Rekordjahr 2013
Die Ziele für das Gesamtjahr erfüllten die Ludwigshafener. Der Umsatz kletterte um fast 3 Prozent auf knapp 74 Milliarden Euro, der operative Gewinn vor Sonderposten erhöhte sich um gut 8 Prozent auf fast 7,2 Milliarden Euro. Damit schloss BASF das Jahr 2013 mit neuen Bestmarken. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 4,8 Milliarden Euro, etwas mehr als 2012. Die Aktionäre können sich schon jetzt über eine höhere Dividende freuen. Für 2013 will BASF die Dividende um 10 Cent auf 2,70 Euro je Aktie aufstocken, wie das Unternehmen bereits in der vergangenen Woche mitteilte.
Auch die Nachfolge des Chef-Kontrolleurs Eggert Voscherau ist bereits entschieden. Ex-BASF-Chef Jürgen Hambrecht soll künftig den Aufsichtsrat des weltgrössten Chemiekonzerns anführen. Das Kontrollgremium hat ihn als Kandidaten für den Vorsitz vorgeschlagen. Auf der Hauptversammlung am 2. Mai soll Hambrecht zunächst als Vertreter der Anteilseigner zur Wahl stehen. Der 67-jährige war von 2003 bis zu seinem Ruhestand im Mai 2011 Chef von BASF. (awp/mc/ps)