BASF steigert Gewinn und Umsatz

BASF steigert Gewinn und Umsatz
Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender BASF. (Copyright by BASF)

Ludwigshafen – Nach dem überraschenden Gewinneinbruch im Sommer geht es für BASF wieder leicht aufwärts. Im dritten Quartal verzeichnete der Ludwigshafener Chemiekonzern ein kleines Umsatzplus und einen deutlichen Ergebnissprung. Damit übertraf die im Dax notierte Gesellschaft die Erwartungen der Analysten. Bei der Vorstellung der Quartalszahlen warnte der Vorstandsvorsitzende Kurt Bock zugleich eindrücklich vor den Folgen der Energiewende für die energieintensive Chemieindustrie und drohte indirekt mit Produktionsverlagerungen in die USA.

Der Umsatz des weltgrössten Chemiekonzerns stieg im dritten Quartal um 1,5 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro – vor allem dank eines höheren Volumens im Öl- und Gasgeschäft. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen verzeichnete ein Plus von 15 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Dies war aber nur auf geringere Belastungen im Zusammenhang mit Aktienoptionen für Manager zurückzuführen. Im vergangenen Jahr musste BASF dafür eine deutlich höhere Summe zurückstellen.

Aktie legt zu
Trotzdem honorierte die Börse die positiven Zahlen: Die BASF-Aktie legte bis zum Mittag um 1,3 Prozent zu, während der Dax auf dem Vortagesniveau notierte. Der Chemiekonzern habe im dritten Quartal besser abgeschnitten als vom Markt erwartet, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Zwar werde für das Schlussquartal keine Beschleunigung erwartet. Alle Annahmen und Prognosen habe der Konzern jedoch bestätigt. Analystin Nadeshda Demidova von Equinet schreibt, dass die Gewinnspanne in den Chemiesparten über den Markterwartungen gelegen habe.

Im dritten Quartal liefen vor allem die Geschäfte mit Katalysatoren und Spezialkunststoffen für die Autoindustrie besser. Spezialchemikalien profitierten vor allem vom Sparkurs. Deshalb konnte BASF trotz eines Umsatzrückgangs in der Sparte Performance Products etwas mehr verdienen. Zukünftig soll dieser Bereich noch schlanker werden.

Sparkurs im Plan
Schlechter entwickelte sich hingegen das Geschäft mit Basischemikalien. Auch die Öl- und Gastochter Wintershall verdiente trotz des Zukaufs von Förderanlagen in Norwegen von Statoil deutlich weniger. Neben höheren Ausgaben für den Rückbau von Förderfeldern belasteten Streiks in Libyen das Ergebnis.

Mit seinem Sparprogramm «Step» kommt BASF gut voran. «Wir liegen da voll im Plan und werden dieses Jahr noch einmal 300 Millionen Euro erreichen», sagte Bock. Ab Ende 2015 will BASF mit dem Programm rund eine Milliarde Euro jährlich einsparen. Pläne für die Abspaltung grösserer Geschäftsbereiche wie beim US-Konkurrenten Dupont gebe es nicht.

USA wegen billigen Schiefergas attraktiver
Beim Ausblick blieb der Vorstandschef vorsichtig. Zwar hält der Konzern an seinen Zielen fest, Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Bock verwies jedoch zugleich auf ein herausforderndes Umfeld: «Wir rechnen nicht mit einer Belebung des globalen Wirtschaftswachstums im vierten Quartal.» Insbesondere der europäische Markt bleibe erkennbar schwach.

BASF setzt dafür vor allem auf die USA und schliesst dort weitere Investitionen nicht aus. Der Konzern mache sich Gedanken, wie man die Situation sehr günstiger Rohstoffe in den USA für BASF ausnützen könne, sagte Bock. Er könne sich vorstellen, «dass wir da noch mehr Ideen haben werden». Würden in Ludwigshafen dieselben günstigen Verhältnisse wie in den USA herrschen, hätte das Ergebnisverbesserungen von weit über einer halben Milliarde Euro zur Folge.

Konsequenzen für europäische Standorte nicht ausgeschlossen
Bock schloss Konsequenzen für die europäischen Standorte nicht aus. Alle grossen europäischen Chemiekonzerne schauten sich derzeit die Möglichkeiten in den USA an und hielten Investitionen in Standorte auf dem heimischen Kontinent zurück. Zwar sei dies ein schleichender Prozess, der jahrelang dauere, aber er «trifft ins Mark der Chemie, wenn wir hier nicht aufpassen», warnte Bock. Er rief die künftige Bundesregierung dazu auf, bei der Energiewende gegenzusteuern. (awp/mc/ps)

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