Bayer auch mittelfristig optimistisch

Bayer auch mittelfristig optimistisch

Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender Bayer.

Leverkusen – Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer zeigt sich mit seinen neuen Zielen für das Jahr 2014 zuversichtlich. «Insgesamt bin ich für die mittelfristige Entwicklung von Bayer optimistisch», sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Mittwoch in Leverkusen laut Mitteilung. So bestünden gute Umsatz- und Ergebnisperspektiven für das Gesundheits- (HealthCare) und das Agrochemiegeschäft (CropScience). Das Kunststoffgeschäft (MaterialScience) solle seine Position als Marktführer weiter ausbauen. Vorbörslich zog die Aktie rund ein Prozent an.

Eine konkrete Prognose für den Gesamtkonzern nannte Dekkers für 2014 aber nicht. Während er für das Gesundheitsgeschäft und das Agrochemiegeschäft genaue Zielwerte vorlegte, blieb er für das Kunststoffgeschäft vage. Bei HealthCare und CropScience sei bis 2014 mit weiter steigenden Umsätzen und Ergebnismargen zur rechnen.

Umsatz im Gesundheitsgeschäft soll 2012 auf rund 20 Mrd Euro klettern
So solle der Umsatz im Gesundheitsgeschäft 2014 die Marke von rund 20 (2011: 17,2) Milliarden Euro erreichen, während das Agrochemiegeschäft den Umsatz dann auf mehr als 8 (7,3) Milliarden Euro steigern soll. Im Kunststoffgeschäft soll die Position als Marktführer ausgebaut werden. Die Absatzmengen sollen dabei stärker wachsen als das weltweite Bruttoinlandsprodukt.

«Im Gesundheitsgeschäft stimmt mich vor allem die gute Entwicklungspipeline bei Pharma optimistisch», sagte Dekkers. Im Dezember hatten die Leverkusener die Umsatzerwartungen für einige Pharma-Produkte und Entwicklungskandidaten angehoben. Vier Medikamenten traut Dekkers dabei Umsätze von einer Milliarde Euro pro Jahr und mehr zu. Dazu zähle der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament VEGF Trap-Eye sowie die Krebsmittel Alpharadin und Regorafenib. Allein für Xarelto rechnet Dekkers mit Spitzenumsätzen von über zwei Milliarden Euro.

Bayer setzt auf Wachstumsmärkte
«Unser Ziel ist es, die fortgeschrittenen Produkte erfolgreich zu vermarkten und unsere Geschäftschancen in den Wachstumsmärkten zu nutzen», erklärte Dekkers. So solle der Pharma-Umsatz von 9,9 Milliarden Euro 2011 auf etwa 11,5 Milliarden Euro 2014 klettern. Allein in den Wachstumsmärkten – Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika und Nahost – erwartet Bayer im Pharmageschäft ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbereich pro Jahr bis 2014.

Die bereinigte EBITDA-Marge – bezogen auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – solle im Gesundheitsgeschäft von 27,4 Prozent (2011) auf mindestens 28 Prozent verbessert werden. Dabei solle die Marge bei Pharma auf über 30 (2011: 29,9) Prozent und bei Consumer Health auf etwa 25 (2011: 24) Prozent steigen.

Zuversicht auch für Agrochemie

Zuversichtlich zeigte sich Dekkers auch für das Agrochemie-Geschäft: Im Pflanzenschutz und in der Saatguttechnologie verfüge Bayer ebenfalls über eine gut gefüllte Entwicklungspipeline mit vielversprechenden Projekten. Haupt-Wachstumstreiber für CropScience sei das auf Saatgut und Pflanzeneigenschaften spezialisierte BioScience-Geschäft. Hier strebe Bayer bis 2014 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von etwa 20 Prozent pro Jahr an. In diesem Teilkonzern will Bayer die bereinigte EBITDA-Marge von 22,8 Prozent 2011 auf etwa 24 Prozent verbessern.

Im Geschäft mit Kunststoffen will Bayer seine Position als Weltmarktführer bei Rohstoffen für Hartschaumstoffe (MDI) und hochwertigen Kunststoffen (Polycarbonat) halten. Das Unternehmen wolle weitere Anwendungen etwa in der Automobil- und in Bauindustrie erschliessen, erklärte Dekkers. Bei den Rohstoffen für weiche Schaumstoffe (TDI) soll der Marktanteil von 23 bis 24 Prozent an der weltweit produzierten Menge (2011) ausgebaut werden. Darüber hinaus solle der Teilkonzern eine Prämie über seine Kapitalkosten verdienen.

Ziele bei Bilanzvorlage Ende Februar
Bei der Bilanzvorlage Ende Februar hatte Bayer von einem ordentlichen Start in das Geschäftsjahr 2012 berichtet. Das EBITDA vor Sonderposten dürfte sich 2012 demnach leicht verbessern. 2011 war der entsprechende Wert um gut sieben Prozent auf 7,6 Milliarden Euro geklettert. Der Umsatz dürfte den früheren Angaben zufolge 2012 währungs- und portfoliobereinigt um rund drei Prozent auf etwa 37 Milliarden Euro zulegen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie rechnet Bayer mit einem leichten Anstieg. Für 2013 geht Bayer von einem weiteren Anstieg bei Umsatz, EBITDA vor Sondereinflüssen und bereinigtem Ergebnis je Aktie aus. (awp/mc/ps)

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