Bayer-Chef Marijn Dekkers.
Leverkusen / Oslo – Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat bei der Übernahme des norwegischen Krebsspezialisten Algeta eine wichtige Hürde genommen. Das Bundeskartellamt habe die notwendige Genehmigung ausgesprochen, teilte Algeta am Montag mit. Mit der Übernahme stärken die Leverkusener ihr lukratives Geschäft mit Krebsmedikamenten.
Obwohl Bayer mit den Norwegern bereits beim Krebsmittel Xofigo seit Jahren zusammenarbeitet, hatte sich Algeta zunächst geziert. Mitte Dezember erhöhte Bayer das Angebot und gewann so das Management der Norweger für sich. Bayer-Aktien büssten am Morgen in einem etwas schwächeren Umfeld 0,35 Prozent auf 100,45 Euro ein.
Hersteller von Krebsmedikamenten sind derzeit bei grossen Pharmakonzernen sehr beliebt. Vor allem aus diesem Grund dreht sich das Übernahmekarussell in der Branche besonders schnell. Für Bayer ist es ein Coup: Jetzt kann sich der Konzern alle Rechte am Hoffnungsträger Xofigo sichern. Bayer legt für den Kauf 362 norwegische Kronen (rund 43 Euro) je Aktie in bar auf den Tisch. Damit wird Algeta mit rund 1,9 Milliarden Euro bewertet. Die Leverkusener wollen mindestens 90 Prozent der Anteile einsammeln. Bis Ende März soll die Übernahme abgeschlossen sein.
Bayer und Algeta arbeiten seit 2009 bei der Entwicklung und Vermarktung des neuen Hoffnungsträgers Xofigo zusammen. Das Mittel wurde jüngst in der EU zur Behandlung einer besonderen Form von Prostata-Krebs zugelassen. In den USA ist das Mittel schon auf dem Markt. Insgesamt werden Xofigo Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr zugetraut. (awp/mc/ps)