Hohe Rechtskosten sorgen bei Bayer für Milliardenverlust

Bayer-Hauptsitz in Leverkusen. (Foto: Bayer)

Leverkusen – Die angestrebte Einigung im US-Glyphosatstreit hat Bayer im zweiten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Wegen Sonderaufwendungen in Höhe von 12,5 Milliarden Euro insbesondere für eine Glyphosat-Einigung, aber auch andere Rechtsstreitigkeiten fiel unter dem Strich ein Minus von 9,5 Milliarden Euro an, wie der Agrarchemie- und Pharmakonzern am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Vor einem Jahr war ein noch ein Plus von rund 400 Millionen Euro erzielt worden.

Im Tagesgeschäft stützte derweil die Agrarsparte rund Saatgut und Pflanzenschutzmittel, während die Corona-Krise Teile des Pharmageschäfts belastete. So wurden viele nicht notwendige Behandlungen verschoben oder Patienten trauten sich nicht in die Krankenhäuser. Im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten hielten sich die Kunden auch ein wenig zurück. Das lag aber vor allem daran, dass sich der Handel im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie schon reichlich eingedeckt hatte und nun erst einmal die Lagerbestände abbauen muss.

Quartalsumsatz geht um 6,2% zurück
Der Konzernumsatz fiel im zweiten Quartal um 6,2 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft – also Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet – war es ein Minus von 2,5 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten stieg auch dank Kostensenkungen im Zusammenhang mit der Integration von Monsanto um 5,6 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro.

Während der Umsatz hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen zurückblieb, lag das operative Ergebnis leicht darüber. Für das Gesamtjahr wurde Bayer nun etwas vorsichtiger. (awp/mc/ps)

Bayer
Aktienkurs bei Google

Exit mobile version