BearingPoint: Enormes Wachstumspotenzial für europäische elektronische Mautdienste

Maut

Zahlstelle auf einer französischen Autobahn. (Foto: Pixabay)

Zürich – Der Markt für europäische elektronische Mautdienste (EETS = European Electronic Toll Services) offenbart erhebliches Wachstumspotenzial. Das zeigt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Im Vergleich zu den 8,3 Mrd. Euro an Mauteinnahmen im Jahr 2015 werden mit der Einführung von EETS bis zum Jahr 2030 rund 12,3 Mrd. Euro erwartet, was die Attraktivität des Marktes verdeutlicht. Gebremst wird das potenzielle Wachstum durch die hohen Eintrittsbarrieren für Marktteilnehmer sowie die in vielen Ländern noch nicht umgesetzten EU-Richtlinien auf nationaler Ebene.

Die Studienteilnehmer sehen als Treiber des EETS-Marktes allerdings nicht die Gesetzgeber im eigenen Land, sondern die europäische und länderübergreifende Gesetzgebung. Entscheidende Erfolgsfaktoren für ein Branchenwachstum sind EU-weite Regularien sowie standardisierte Prozesse und Strukturen.

Auch Mautdienst-Anbieter selbst müssen ihre Services zukünftig stark anpassen. Laut Studie beinhaltet das vielversprechendste Geschäftsmodell eine breite Palette voll-integrierter Mautdienstleistungen sowie einen engen Kontakt zu Kunden und anderen EETS-Marktteilnehmern. In Verbindung mit Serviceleistung und Kosteneffizienz spielen auch Dienstleistungen wie Systementwicklung, Marketing, Mautabrechnung, Mauterhebung und Registrierung eine wesentliche Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg der EETS-Anbieter. Die Studienteilnehmer sehen das Ganze jedoch sehr skeptisch: Rund 80 Prozent haben Zweifel, dass bis 2030 tatsächlich ein einheitliches EETS-Umfeld geschaffen wurde und auf jeder Mautstrecke zur Gebührenerhebung eine gemeinsame On-Board Unit (OBU) zur Verfügung steht.

Fünf Faktoren führen laut Studie bis 2030 zum Erfolg des EETS-Marktes:

„Um das grosse Potenzial des EETS-Markts auszuschöpfen, müssen potenzielle Marktteilnehmer kundenspezifische Dienstleistungen auf Basis von Marktstandards und kompatiblen Technologien etablieren. Darüber hinaus müssen nationale und europäische Regierungsinstitutionen einen Rechtsrahmen schaffen, der die notwendigen Investitionen in allen betroffenen Ländern ermöglicht“, kommentiert Jens Raschke, Partner bei BearingPoint.

Im Rahmen der BearingPoint Studie wurden branchenweit 30 EETS-Marktführer unterschiedlicher Umsatzgrösse und Geschäftsmodelle befragt. Die Studie wurde in über zehn europäischen Ländern durchgeführt, darunter in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Fokus standen dabei vor allem die Fragen zu Branchenwachstum, Serviceangeboten und technologischen Innovationen. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand des EETS-Marktes sowie dessen Entwicklung bis 2030. (BearingPoint/mc)

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