Ericsson-CEO Hans Vestberg. (Foto: Ericsson)
Stockholm – Der Konzernumbau und der Ausbau der mobilen Internetnutzung sorgen beim weltgrössten Netzwerkausrüster Ericsson für Zuversicht. Das Unternehmen blickt nach einem starken zweiten Quartal optimistisch auf die zweite Jahreshälfte. Die Planungssicherheit nehme zu und einige wichtige Grossaufträge dürften sich wie erwartet in der zweiten Jahreshälfte bei Umsatz und Ergebnis zunehmend auszahlen, teilte der Nokia-Rivale am Freitag in Stockholm mit.
Zwischen April und Ende Juni konnten die Schweden den Umsatzrückgang aus dem ersten Quartal stoppen. Zudem zogen Marge und Gewinn deutlich an. Ericsson übertraf bei allen wichtigen Kennzahlen die Erwartung der Analysten. Am Aktienmarkt wurde der Quartalsbericht erfreut aufgenommen. Die Aktie des Netzwerkausrüsters legte zum Handelsbeginn mehr als neun Prozent auf 87 Kronen zu und näherte sich damit wieder dem im September erreichten Mehrjahreshoch von 90,95 Kronen.
Nordamerika-Geschäft zieht wieder deutlich an
Der Umsatz sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 54,8 Milliarden schwedische Kronen (rund 5,9 Mrd Euro). Zum Jahresauftakt war der Erlös noch um neun Prozent gefallen. Vor allem das Geschäft in Nordamerika, das mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz beisteuert, lief wieder deutlich besser als noch im ersten Quartal. Zulegen konnte Ericsson auch in China, wo vor allem der Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes 4G das Geschäft belebte.
Der Gewinn stieg im zweiten Quartal um drei Viertel auf 2,7 Milliarden Kronen. Der deutliche Anstieg beim Ergebnis unter dem Strich geht unter anderem auf ein stärkeres Gewicht bei rentableren Geschäften mit schnellen mobilen Internetzugängen zurück. Zudem sind so gut wie keine Kosten für den Konzernumbau angefallen. Die hatten vor einem Jahr stark belastet.
Bruttomarge erholt sich weiter
Die Bruttomarge – eine zentrale Messgrösse für die Profitabilität in der Netzwerkbranche – stieg um vier Prozentpunkte auf 36,4 Prozent und erholte sich damit weiter vom Mehr-Jahrzehnte-Tief Ende 2011, als sie nur bei knapp über 30 Prozent gestanden hatte. Analysten hatten zwar mit einem Margenanstieg gerechnet. Die Höhe kam jedoch überraschend. (awp/mc/ps)