Melbourne – Der Bergbaukonzern BHP Billiton hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 weniger verdient als im Vorjahr. Grund waren unter anderem Abschreibungen auf das US-Schieferölgeschäft, welches der Konzern an den britischen Ölmulti BP verkaufen will, wie BHP am Dienstag in Melbourne mitteilte. Die Australier hatten erst vor kurzem den Verkauf der Schieferölaktivitäten an die Briten vereinbart und erhalten dafür 10,5 Milliarden US-Dollar. Das BHP-Management bekräftigte, dass der überwiegende Teil der Verkaufserlöse an die Aktionäre fliessen soll.
So zahlt BHP für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr insgesamt eine Rekorddividende von 1,18 US-Dollar je Aktie, was einem Anstieg von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleichkommt.
Dank höherer Rohstoffpreise konnte BHP zudem den Gewinn vor ausserordentlichen Sonderfaktoren um ein Drittel auf 8,9 Milliarden Euro steigern – soviel wie in den vergangenen vier Jahren nicht. Dies lag allerdings unter den Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten, die mit einem Anstieg auf 9,2 Milliarden Euro gerechnet hatten. Die Analysten von Goldman Sachs monierten zudem, die Schlussdividende hätte noch höher ausfallen können. Die Aktie verlor daher an der Börse in Sydney 1,8 Prozent.
Gewinn sackt um 37% ab
Unter dem Strich ging der Gewinn deutlich zurück – um 37 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar. Die Abschreibungen auf das Schieferölgeschäft beliefen sich auf knapp 2,8 Milliarden Dollar. Zudem belastete die US-Steuerreform mit einem Milliardenbetrag.
Für das neue Geschäftsjahr zeigte sich das Management zurückhaltend. Zwar geht der weltgrösste Bergbaukonzern insgesamt von einer steigenden Rohstoffnachfrage in den Industriestaaten aus, zeigte sich jedoch besorgt um das schwächere Wachstum in China sowie die Risiken, die sich aus dem zunehmenden Handelsprotektionismus ergeben. Zusätzlich müssen die Kerngeschäfte von BHP – Öl, Kupfer und Kohle – höhere Kosten schultern. (awp/mc/ps)