Berlusconi verkauft AC Mailand an Chinesen

AC Mailand

Alex vom AC Mailand feiert einen Treffer.

Mailand – Silvio Berlusconi verkauft den italienischen Fussballclub AC Mailand an chinesische Investoren: Der ehemalige italienische Premier billigte einen Vorvertrag mit einer Investorengruppe, wie seine Familienholding Fininvest und der AC Mailand am Freitag mitteilten. Der Deal, an den beide Seiten nun gebunden seien, müsse bis Ende des Jahres vollendet werden, wenn die italienischen und chinesischen Behörden ihre Zustimmung gegeben hätten, hiess es. Damit geht nach Inter Mailand auch der zweite traditionsreiche Club der norditalienischen Metropole mehrheitlich an Chinesen.

Das Konsortium übernimmt laut Mitteilungen 99,93 Prozent an dem Traditionsverein. Die Übereinkunft werde mit 740 Millionen Euro bewertet, mit geschätzten Schulden von rund 220 Millionen Euro.

Mit der Vereinbarung verpflichten sich die neuen Besitzer auch zu Investitionen und einer finanziellen Stärkung des AC Mailand. Sie sollen demnach insgesamt 350 Millionen Euro über drei Jahre investieren. Hundert Millionen werden zum Zeitpunkt des Kaufs fällig.

Während der Verhandlungen hat Fininvest laut eigenen Angaben als oberstes Ziel verfolgt, was Berlusconi stets verlangt hatte: Dass der Club finanziell gut ausgestattet sein müsse, um ihn im Wettbewerb mit den europäischen Spitzenteams konkurrenzfähig zu machen. Laut Mitteilung hatte die Fininvest-Holding der Familie Berlusconi bereits vor Monaten Gespräche mit den Chinesen aufgenommen.

Traditionsclub
Der AC Mailand gehört zu den erfolgreichsten Fussballclubs in Europa. Der bislang letzte Triumph in der Meisterschaft gelang in der Saison 2010/2011. In der Spielzeit 2006/07 holten die Schwarzroten zuletzt den Champions-League-Titel.

Investoren aus China kaufen sich derweil verstärkt bei europäischen Proficlubs ein: Ebenfalls am Freitag wurde die Übernahme des englischen Teams West Bromwich Albion durch eine Gruppe aus China bekannt. Es fehle nur noch die Bestätigung durch die zuständige Finanzbehörde Grossbritanniens und die Premier League, hiess es. Anfang Juni hatte der chinesische Konzern Suning für 270 Millionen Euro die Mehrheit am italienischen Traditionsclub Inter Mailand gekauft.

Insgesamt wird in China stark in den Fussball investiert. Dahinter scheint auch Staats- und Parteichef Xi Jinping zu stecken: Er hofft, dass sich China für die Weltmeisterschaft qualifiziert, selbst ein solches Turnier austrägt und einen WM-Titel holt. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version