Boom auf dem US-Arbeitsmarkt hält an

Boom auf dem US-Arbeitsmarkt hält an
(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Washington – Der Boom am US-Arbeitsmarkt hat sich auch im April fortgesetzt. Nicht nur entstanden wesentlich mehr neue Arbeitsplätze als Experten erwartet hatten. Auch fiel die Arbeitslosigkeit auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert. Einzig die Lohnentwicklung hinkt etwas hinterher. Die Finanzmärkte reagierten zunächst nicht besonders stark auf die Zahlen.

Nach Daten des US-Arbeitsministeriums vom Freitag kamen im April ausserhalb der Landwirtschaft 263 000 neue Stellen hinzu. Analysten hatten im Mittel mit lediglich 190 000 neuen Jobs gerechnet. Der Aufbau verteilte sich recht gleichmässig über die einzelnen Branchen, im Einzelhandel wurden jedoch zum dritten Mal in Folge Stellen abgebaut. Der Jobzuwachs in den beiden Vormonaten Februar und März fiel aufgrund neuer Daten um insgesamt 16 000 Stellen höher aus als bislang bekannt.

Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit fast 50 Jahren
Noch deutlicher wird der sehr gute Zustand des Arbeitsmarkts bei der Arbeitslosigkeit. Die entsprechende Quote fiel um weitere 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit Ende 1969, also seit fast 50 Jahren. Die Unterbeschäftigungsquote betrug dagegen unverändert 7,3 Prozent. Dieser Wert bezieht unter anderem auch Teilzeitbeschäftigte mit ein, die gerne eine Vollzeitstelle hätten.

Löhne und Gehälter steigen weniger als erwartet
Die Löhne und Gehälter der Angestellten legten zwar weiter zu, allerdings schwächer als erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,2 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat legten sie um 3,2 Prozent zu. Analysten hatten jeweils 0,1 Prozentpunkte mehr erwartet. Verglichen mit früheren Phasen hoher Beschäftigung fallen die Lohnzuwächse schwächer aus.

Die moderaten Steigerungen geben insbesondere der US-Notenbank zu denken. Die Fed soll sowohl für hohe Beschäftigung als auch eine angemessene Inflation sorgen. Während das erste Ziel als erfüllt gilt, hinkt sie ihrem Inflationsziel hinterher. Zuletzt war die Teuerung sogar wieder gesunken. Fachleute rechnen damit, dass die Fed ihren unterbrochenen Zinserhöhungskurs erst dann wieder aufnimmt, wenn die Inflation stärker anzieht. (awp/mc/pg)

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