Beschäftigungs-Entwicklung in den USA enttäuscht

USA

Washington – Die US-Wirtschaft hat im April so wenig Arbeitsplätze geschaffen wie seit sieben Monaten nicht mehr. Die Beschäftigungsentwicklung blieb zudem merklich hinter den Erwartungen zurück. Dies geht aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Arbeitsministeriums hervor. Positiv bewerten Volkswirte jedoch, dass die Stundenlöhne erneut zugelegt haben.

Ausserhalb der Landwirtschaft sind im April 160 000 Beschäftigte hinzugekommen. Das waren so wenig neue Stellen wie letztmalig im vergangenen September. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 200 000 Stellen erwartet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 19 000 Jobs nach unten korrigiert.

Arbeitslosenquote stagniert
Volkswirte machten die zuletzt schwächere Konjunkturentwicklung zu Jahresbeginn für den verhalteneren Beschäftigungsaufbau verantwortlich. Insbesondere im Einzelhandel wurde viele Stellen abgebaut. Zudem war der Beschäftigungsaufbau in der Bauwirtschaft so schwach wie seit Juni 2015 nicht mehr.

Die Arbeitslosenquote hat auf ihrem Vormonatsstand von 5,0 Prozent stagniert. Bankvolkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 4,9 Prozent erwartet. Auf diesem Niveau hatte die Quote im Januar und Februar gelegen.

Stundenlöhne steigen etwas stärker
Der Bericht ist nach Einschätzung der Analysten von Capital Economics kein Signal für eine breite Wirtschaftsschwäche in den USA. Sie verweisen auf die Entwicklung der Stundenlöhne. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind zum Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen. Der Zuwachs im Vormonat wurde von 0,3 auf 0,2 Prozent nach unten korrigiert. Bankvolkswirte hatten die aktuelle Entwicklung erwartet. «Da der Arbeitsmarkt sich immer mehr der Vollbeschäftigung annähert, dürften auch die Stundenlöhne weiter steigen», erwartet Capital Economics.

Die Erwartungen, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen noch im Juni anheben könnte, tendierten nach den Zahlen gegen Null. Die Wahrscheinlichkeit wird an den Finanzmärkten mit lediglich vier Prozent bewertet. Dabei spricht zumindest die Lohnentwicklung für ein etwas schnelleres Vorgehen. Schliesslich gilt die schwache Inflation als einer der Gründe für das vorsichtige Vorgehen der Fed. (awp/mc/pg)

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