Washington – Solide Daten zum US-Arbeitsmarkt: Im Februar wurden deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft seien 242’000 Stellen hinzugekommen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag mit. Bankvolkswirte hatten im Mittel nur mit einen Zuwachs um 195’000 Jobs gerechnet. Zudem wurde der Stellenaufbau in den beiden Monaten um insgesamt 30’000 Stellen nach oben korrigiert.
Der jüngste Stellenzuwachs war vor allem auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Bankvolkswirte hatten dies erwartet. Im Vormonat Januar war sie auf diesen Wert gefallen und hatte damit den tiefsten Stand seit Februar 2008 erreicht. Einziger Wermutstropfen des Arbeitsmarktberichts: Die Stundenlöhne sind im Februar erstmals seit über einem Jahr wieder gesunken. Zum Vormonat fielen sie um 0,1 Prozent. Es handelt sich um den ersten Rückgang seit Dezember 2014.
Experte: Arbeitsmarkt insgesamt solide
«Der Arbeitsmarktbericht fällt insgesamt solide aus», kommentiert Ralf Umlauf, Experte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Rezessionssorgen würden dadurch weiter gedämpft.
Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit kräftigen Kursschwankungen auf die Daten. Zuletzt stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über 1,10 US-Dollar auf ein Tageshoch bei 1,1026 Dollar. Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen zwischenzeitlich, mussten die Gewinne aber schnell wieder abgeben. Die Entwicklung der Stundenlöhne sei eine Vorlage für die US-Notenbank Fed, die Zinsen vorerst nicht weiter zu erhöhen, kommentierte ein Händler.
Handelsbilanzdefizit gestiegen
Zeitgleich mit den Zahlen zum Arbeitsmarkt wurden auch Daten zum US-Aussenhandel veröffentlicht. Demnach ist das Defizit in der Handelsbilanz im Januar höher ausgefallen als erwartet. Der Fehlbetrag sei von revidiert 44,70 Milliarden Dollar im Vormonat auf 45,68 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Handelsministerium mit. Volkswirte hatten mit einem kleineren Defizit von 44,00 Milliarden Dollar gerechnet. Für den Dezember war vor der Revision ein Saldo von minus 43,36 Milliarden Dollar ermittelt worden.
Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist chronisch. Die weltgrösste Volkswirtschaft konsumiert also mehr, als sie im Inland produziert. Dies macht hohe Überschüsse in der Kapitalbilanz erforderlich. (awp/mc/pg)