Marius Kloppers, CEO BHP Billiton.
Melbourne – Der weltgrösste Bergbaukonzern BHP Billiton (BHP) hat dank des Rohstoffhungers der boomenden Schwellenländer im vergangenen Geschäftsjahr (Ende Juni) so viel verdient wie nie zuvor. Der Überschuss schnellte um fast 86 Prozent nach oben auf 23,65 Milliarden US-Dollar (16,41 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das war mehr als von den Analysten erwartet.
Dank der reissenden Nachfrage nach Rohstoffen wie Eisenerz oder Kokskohle konnte der Konzern trotz einer stark gestiegenen Förderung höhere Preise durchsetzen. Der Umsatz legte um mehr als ein Drittel auf 71,74 Milliarden Dollar zu. Für die Aktionäre springt eine um 10 Cent höhere Dividende von 0,55 Dollar je Aktie heraus.
Nachfrage bleibt dank Schwellenländern robust
Trotz aktueller Unsicherheiten blickt der Konzern mit Zuversicht auf die langfristige Entwicklung der Weltwirtschaft. Unterstützt von Schwellenländern wie China oder Indien dürfte die Nachfrage nach Rohstoffen auch kurz- und mittelfristig robust bleiben, hiess es vom Vorstand. Gleichwohl erwarte das Management langfristig ein weniger starkes Nachfragewachstum für Eisenerz aus China. Der weltweite Stahlmarkt leidet bereits seit einiger Zeit unter Produktions- und Angebotsüberkapazitäten gerade in China, die auf die Stahlpreise und damit die Gewinne von Stahlhändlern wie der deutschen Klöckner & Co drücken.
Förderrekord bei Eisenherz
Bereits im Juli hatte BHP über einen Förderrekord bei Eisenerz berichtet. Dagegen ging die Förderung der für die Stahlerzeugung wichtigen Kokskohle zurück. Kokskohle ist nach Eisenerz der zweitwichtigste Umsatzbringer bei BHP. Vor einem Jahr hatte der Konzern hier allerdings Rekorde verzeichnet. Zudem hatten verheerende Überschwemmungen in Australien zu Jahresbeginn zu kräftigen Produktionsausfällen bei Kokskohle geführt.
Die höheren Preise sorgten über das gesamte Portfolio des Konzerns hinweg für einen positiven Preiseffekt von 18,6 Milliarden US-Dollar beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Neben den Hauptumsatzbringern schürfen und fördern die Australier unter anderem auch Öl, Kupfer, Aluminium und Diamanten. (awp/mc/pg)