Carlsberg-CEO Cees ‹t Hart. (Foto: Carlsberg)
Kopenhagen – Der weltweit viertgrösste Bierbrauer Carlsberg hat sich nach einer milliardenschweren Abschreibung ein umfangreiches Sparprogramm verordnet und will 15 Prozent seiner Belegschaft abbauen. Vor allem wegen des schleppenden Geschäfts in Russland schrieb der Konzern im dritten Quartal 7,7 Milliarden Dänische Kronen (1 Mrd Euro) ab und rutschte damit unter dem Strich tief in die roten Zahlen. Das Management will nun grossflächig den Rotstift ansetzen. «Die Entwicklung unseres Gewinns in den jüngsten Jahren war nicht zufriedenstellend», sagte Vorstandschef Cees ‹t Hart.
Um profitabler zu werden sollen nun 2000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Damit sollen unter anderem ab 2018 jährlich bis zu zwei Milliarden dänische Kronen (268 Millionen Euro) eingespart werden. Im Gegenzug fallen für die Massnahmen Kosten in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Kronen in den Jahren 2015 bis 2017 an, davon 8,5 Milliarden alleine im laufenden Jahr.
Durchwachsenes Quartal
Das vergangene Quartal lief durchwachsen: So sank der Bierabsatz mit Marken wie Carlsberg, Tuborg, Holsten Pilsener oder Kronenbourg bereinigt um Zukäufe um drei Prozent auf 37,6 Millionen Hektoliter. Vor allem das Geschäft in Osteuropa schwächelte. Der Umsatz kletterte noch auf 18,3 Milliarden Kronen, nach 18,1 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn legte um zwei Prozent auf 3,47 Milliarden Kronen zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.
Unter dem Strich fiel wegen hoher Wertberichtigungen ein Verlust von knapp 4,5 Milliarden Kronen an. Dabei machen dem Unternehmen vor allem die schwächelnden Märkte in Russland aber auch in China zu schaffen. Ohne diesen Effekt hätte Carlsberg einen Gewinn in Höhe von 2,2 Milliarden Kronen erzielt.
Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Carlsberg bereits seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem leichten Rückgang des operativen Gewinns. Carlberg arbeitet an einer neuen Unternehmensstrategie und will diese im ersten Quartal 2016 vorstellen. (awp/mc/ps)