Mainz – Einer Laborstudie zufolge wirkt der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer auch gegen die in Grossbritannien und Südafrika erstmals aufgetauchten Varianten von Sars-CoV-2. Die Daten der Studie seien im Fachblatt «Nature Medicine» veröffentlicht worden, teilten beide Unternehmen am Montag gemeinsam mit. Es habe sich im Labor gezeigt, dass das Blut von 20 mit dem Impfstoff geimpften Menschen die Schlüsselmutationen der Coronavirus-Varianten aus Grossbritannien und Südafrika neutralisiere, in dem Blut also ausreichend neutralisierende Antikörper waren.
Ende Januar waren die Daten der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas erstmals bekannt geworden. Damals hatten Biontech und Pfizer betont, die Ergebnisse deuteten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin. Mittlerweile haben auch externe Experten die Ergebnisse begutachtet, so dass es nun zu der Veröffentlichung in dem Fachblatt «Nature Medicine» kam. Dort heisst es unter anderem, nun brauche es klinische Daten, um noch mehr über die Wirkung des Impfstoffs gegen Virusvarianten zu lernen. Die anhaltende Weiterentwicklung von Sars-CoV-2 mache ein kontinuierliches Monitoring der Variationen und möglicher Folgen für die Effektivität von Impfstoffen nötig.
Immer mehr mutierte Coronaviren in der Schweiz
Die britische und südafrikanische Variante des Coronavirus gelten als ansteckender, auch in der Schweiz steigt die Zahl der mutierten Coronaviren weiter an. 4138 Infektionen wurden bis Montag in der Schweiz festgestellt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage mitteilte. Das waren 646 mehr als noch am Freitag.
Bisher 1621 Fälle (Freitag: 1370) wurden der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben, und 69 weitere (Freitag: 61) der südafrikanischen (B1.351). Bei den übrigen 2448 Fällen (Freitag: 2061) war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Am Freitag hatte das BAG 3492 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet, 228 mehr als am Donnerstag.
Das BAG merkt dazu an, dass die Zahlen nicht repräsentativ seien. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei. (awp/mc/pg)