Washington – US-Präsident Barack Obama will Kreisen zufolge die geplante Übernahme des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron durch ein chinesisches Unternehmen blockieren. Das Weisse Haus werde sich der Empfehlung der US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) anschliessen und wegen Bedenken für die nationale Sicherheit sein Veto gegen das Geschäft einlegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Personen. Es wäre erst das dritte Mal seit 1990, dass ein US-Präsident eine Firmenübernahme durch einen ausländischen Investor verhindert. Die Frist für die Obama-Entscheidung läuft am frühen Samstagmorgen deutscher Zeit ab.
Hintergrund für das erwartete Veto sind Befürchtungen, dass Aixtron-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. Die US-Regierung hat ein Mitspracherecht, weil das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen auch eine Zweigestelle in Kalifornien mit rund 100 Mitarbeitern hat. Die chinesische Firma Grand Chip Investment (GCI) hatte im Mai eine Übernahmeofferte über 670 Millionen Euro für Aixtron vorgelegt. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte dem Deal bereits zugestimmt, die Unbedenklichkeitserklärung aber Ende Oktober widerrufen und eine erneute Prüfung des Vorhabens angekündigt. Aixtron steckt seit langem in der Krise. Von der Übernahme durch die Chinesen verspricht sich das Unternehmen neue Perspektiven. (awpmc/ps)