BMW-CEO Norbert Reithofer.
Genf – BMW hat im Februar erneut deutlich mehr Autos verkauft. Der Münchner Hersteller legte im Vergleich zum Vorjahresmonat kräftig um rund 20 Prozent zu, wie Vorstandschef Norbert Reithofer am Dienstag am Rande des Genfer Autosalons sagte. Damit dürfte der Konzern im zweiten Monat des Jahres weltweit um die 110.000 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls Royce verkauft haben.
«Der Februar ist sehr gut gelaufen.» Endgültige Zahlen stehen allerdings noch aus. BMW profitiere vor allem von neuen Modellen wie dem X3. Bislang sieht BMW auch keine negativen Auswirkungen durch die Zulassungsbeschränkungen in Peking, sagte Reithofer. «Wir haben insgesamt davon nichts gespürt.» Er verwies auf die weite Verbreitung des Händlernetzes, das auch das chinesische Hinterland bediene. Allerdings gehe er nicht davon aus, dass sich das Absatzwachstum mit den gleichen Raten des vergangenen Jahres weiter fortsetze. «Wir rechnen für das Premiumsegment durchschnittlich mit einem Marktwachstum von zehn Prozent jährlich.» Zuwachsraten von 80 Prozent seien eine absolute Ausnahmesituation gewesen.
VW-Einstieg bei SGL: «Interessanter Schritt»
Den gestern bekannt gewordenen Einstieg von Volkswagen bei der SGL Group wollte Reithofer noch nicht bewerten. Einen Einfluss auf das von BMW und SGL gemeinsam in den USA betriebene Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Carbonfasern für den automobilen Leichtbau sieht der BMW-Manager aber nicht. Die Beteiligung von VW mit gut 8 Prozent an den Wiesbadenern bezeichnete Reithofer als «interessanten Schritt», zumal das Potenzial von des Leichtbauwerkstoff CFK von der Konkurrenz durchaus kritisch diskutiert wurde. VW habe BMW über den Schritt zuvor nicht unterrichtet.
Absage an Kapitalbeteiligung von Peugeot
Indes teilte Reithofer einer möglichen Kapitalbeteiligung beim Kooperationspartner Peugeot eine klare Absage. Das jetzt geplante Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung und Produktion von Hybridkomponenten werde nicht mit einer gegenseitigen Kapitalbeteiligung unterlegt, sagte Reithofer. Die beiden Hersteller arbeiten bereits seit Jahren bei Benzinmotoren zusammen. Es herrsche ein grosses gegenseitiges Vertrauen und bei dem Joint Venture sei ein «sehr langfristiger Vertrag» geschlossen worden, erläuterte der BMW-Chef. Reithofer betonte erneut, die Einkaufskooperation mit Daimler laufe «sehr erfolgreich». Es seien bereits 60 Untergruppen und Teile identifiziert, die gemeinsam eingekauft werden sollen. Damit werde auf beiden Seiten ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag im Jahr eingespart. (awp/mc/ps)