Boeing plant nach Gewinnsprung weiteren Höhenflug
Chicago – Der Flugzeugbauer Boeing will nach einem überraschenden Gewinnsprung auch 2014 weiter durchstarten. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef Jim McNerney noch mehr Flugzeug-Auslieferungen und steigende Profite in Aussicht. Den Anlegern sind die Ziele jedoch zu bescheiden. Die Boeing-Aktie ging nach den Nachrichten an der New Yorker Börse in den Sinkflug über und verlor in einem ohnehin negativen Umfeld zu Handelsbeginn mehr als 6 Prozent an Wert.
Im abgelaufenen Jahr verdiente Boeing unter dem Strich 4,6 Milliarden US-Dollar und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im vierten Quartal ging der Überschuss sogar um 26 Prozent nach oben, wie der Airbus-Rivale aus den USA am Mittwoch in Chicago mitteilte. Analysten hatten mit weitaus weniger gerechnet. Die Steigerung verdankt das Unternehmen jedoch nicht zuletzt einer kräftig gesunkenen Steuerlast.
Gewinn soll 2014 weiter steigen
Im laufenden Jahr soll es nach dem Willen der Boeing-Spitze weiter nach oben gehen. Für den Umsatz hat McNerney eine Steigerung von 86,6 Milliarden im Vorjahr auf nun 87,5 bis 90,5 Milliarden Dollar im Auge. Der Gewinn je Aktie soll von zuletzt 5,96 Dollar auf 6,10 bis 6,30 Dollar wachsen. Analysten hatten jedoch mit noch stärkeren Verbesserungen gerechnet.
Um die neuen Ziele zu erreichen, baut Boeing die Flugzeugproduktion weiter aus – vor allem beim jüngsten Langstreckenjet 787 «Dreamliner», der bisher stark mit Pannen und sogar einem dreimonatigen Flugverbot zu kämpfen hatte. Mit 648 ausgelieferten Flugzeugen hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits den europäischen Wettbewerber Airbus übertroffen, der nur auf 626 fertiggestellte Maschinen kam. Dafür sammelten die Europäer mehr Neubestellungen ein als ihr US-Konkurrent.
Dreamliner-Produktion soll Schub bringen
Im laufenden Jahr will Boeing die Produktion auf 715 bis 725 Flugzeuge ausweiten. Darunter sollen 110 Exemplare des «Dreamliners» sein und damit 55 mehr als im Vorjahr. Airbus will die Flugzeugproduktion in diesem Jahr dagegen lediglich stabil halten, bevor die Fertigung des neuen Hoffnungsträgers A350 im Jahr 2015 allmählich hochläuft. (awp/mc/pg)