Boeing träumt von 36-Milliarden-Dollar-Auftrag
Boieng 737 in den Lion-Air-Farben.
Bali – Boeing scheint eine Glückssträhne zu haben: Nachdem der US-Flugzeugbauer erst vor wenigen Tagen einen Auftrag über bis zu 26 Milliarden Dollar ergattern konnte, darf der Airbus-Rivale nun sogar von einer Bestellung über bis zu knapp 36 Milliarden Dollar zu hoffen wagen. Das wäre neuer Rekord. Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air ist einen Vorvertrag über 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737 eingegangen – 201 davon vom neuesten Typ 737 Max. Zudem erwägt Lion Air, 150 weitere Maschinen abzunehmen.
«Die 737 Max ist die Zukunft von Lion Air», sagte Gründer und Firmenchef Rusdi Kirana laut Mitteilung am Donnerstag in Bali. Die Linie betreibt momentan 178 Maschinen des Vorgängertyps. Der Bekanntgabe des Megageschäfts wohnte auch US-Präsident Barack Obama bei, der zu einem Gipfeltreffen mit asiatischen Staats- und Regierungschefs angereist war. Er hatte den bevorstehenden Deal in groben Zügen schon bei seiner Ankunft in Indonesien ausgeplaudert.
Schlag ins Kontor von Airbus
Für den europäischen Rivalen Airbus ist der Auftrag, der noch nicht hundertprozentig fest ist, ein Schlag ins Kontor. Denn Boeing hat damit plötzlich Erfolg in einer Flugzeugklasse, die Airbus bislang fest im Griff hat. Die Europäer hatten mit dem modernisierten A320neo über Monate fast jeden Auftrag bei den Kurz- und Mittelstreckenjets gewonnen. Erst nach langem Zögern entschied sich Boeing, auch seine 737 einer Renovierung zu unterziehen. Beide Hersteller versprechen vor allem einen reduzierten Spritverbrauch dank neuer Triebwerke.
Bereits 700 Maschinen des Typs 737 Max verkauft
Alleine 21,7 Milliarden Dollar des Lion-Air-Auftrags entfallen auf die erhoffte Festbestellung, weitere 14 Milliarden Dollar auf die Optionen. Allerdings handelt es sich dabei um Listenpreise und bei derart grossen Bestellungen sind satte Rabatte üblich. Insgesamt hat Boeing die 737 Max seit ihrer Ankündigung im August 700 Mal an den Mann bringen können. Auch die Leasinggesellschaft ACG plant, 35 der Maschinen abzunehmen, wie Boeing parallel bekanntgab. (awp/mc/ps)