Boeing will Airbus mit neuem Sprit-Sparjet schlagen
Boeing will Airbus 320neo mit neuer 737 konkurrenzieren.
Seattle – Boeing fordert die EADS Tochter Airbus mit seinem runderneuerten Mittelstreckenjet 737 heraus: Der Verwaltungsrat des US-Flugzeugherstellers hat grünes Licht für eine Renovierung des in die Jahre gekommenen Verkaufsschlagers gegeben, bei der den Maschinen vor allem spritsparende Triebwerke verpasst werden.
Boeing verspricht seinen Kunden dadurch die «niedrigsten Betriebskosten bei den Verkehrsjets mit einem Mittelgang». Die überarbeitete 737 ist ein direkter Angriff auf Airbus› neue Mittelstreckenmaschine A320neo. Die Europäer hatten schon vor einigen Monaten angekündigt, ihre bekannte A320-Modellfamilie zu modernisieren. Damit rannten sie bei den von hohen Spritpreisen gebeutelten Fluggesellschaften offene Türen ein.
Boeing unter Zugzwang
Der Verkaufserfolg der A320neo setzte Boeing unter Zugzwang. Den Ausschlag für die Entwicklung der neuen 737 gab letztlich American Airlines mit einem Grossauftrag Ende Juli.
Bestellwünsche für fast 500 Maschinen
«Wir sehen eine überwältigende Nachfrage für diese neue und verbesserte Version der 737», sagte Jim Albaugh, Chef von Boeings Verkehrsjet-Sparte, am Dienstag in Seattle. Von fünf Fluggesellschaften lägen bereits Bestellwünsche über 496 Maschinen vor, erklärte der Hersteller. Airbus hat allerdings schon mehr als doppelt so viele Order für die A320neo in den Büchern. Der neue Airbus wird ab 2015 ausgeliefert, die neue Boeing ab 2017.
16 % weniger Spritverbrauch?
Die Amerikaner versuchen nun, die Fluggesellschaften mit ihrer neuen 737 doch noch auf ihre Seite zu ziehen: «Der Treibstoffverbrauch wird voraussichtlich 16 Prozent unter dem derzeitigen Angebot unseres Wettbewerbers liegen sowie 4 Prozent unter dessen zukünftigem Angebot.» Die 737 und die A320 sind die mit Abstand wichtigsten Typen der beiden Hersteller. (awp/mc/pg)