Boris Becker zu 2,5 Jahren Haft verurteilt

London – Das deutsche Tennis-Idol Boris Becker ist vom Southwark Crown Court in London wegen Geldwäsche, Betrug und Hinterziehung in der Insolvenz zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Die Hälfte der Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt.

Eine Jury hatte den sechsfachen Grand Slam-Turniersieger Anfang April in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Dem 54-Jährigen wurde in dem Strafprozess vorgeworfen, Teile seines Vermögens verschleiert zu haben, nachdem er von einem Londoner Gericht im Jahr 2017 für insolvent erklärt worden war.

Becker kann sowohl gegen den Schuldspruch als auch gegen das Strafmass noch Rechtsmittel einlegen. Er wird aber noch am Freitag in ein Gefängnis überstellt. Becker wies die Vorwürfe in der Verhandlung stets zurück und betonte, falsch beraten worden zu sein.

«So viel Geld ging verloren»
Becker war 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Daraufhin musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen – dabei liess er aber nach Einschätzung des Gerichts wichtige Teile aus und überwies Geld ab Firmenkonten an verschiedene Familienmitglieder. Die zuständige Richterin Deborah Taylor sagte in ihrer Urteilsbegründung unter anderem: «Ich habe die Einwände, die für Sie vorgetragen wurden, in Betracht gezogen. Aber Sie machten persönlich Gebrauch vom Firmenkonto. Sie haben Eigentum unterschlagen, versteckt. So viel Geld ging verloren.» (mc/pg)

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