Bosch-Konzernchef Franz Fehrenbach.
Stuttgart – Der weltgrösste Autozulieferer Bosch setzt sich nach einem Umsatzrekord 2010 noch höhere Ziele und schafft mehrere tausend neue Arbeitsplätze. Die Zahl der Mitarbeiter werde 2011 voraussichtlich um rund 16’500 auf etwa 300’000 steigen, sagte CEO Franz Fehrenbach. «Die Bosch-Gruppe ist nach der Krise stärker aufgestellt als zuvor.»
Im laufenden Jahr will der Konzernlenker erstmals die Umsatzmarke von 50 Milliarden Euro knacken. Im vergangenen Jahr erzielte Bosch die höchsten Erlöse seiner Firmengeschichte. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 47,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern wird nach vorläufigen Zahlen vom Mittwoch wieder deutlich positiv sein und zwischen 3,3 und 3,8 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatten die Schwaben noch erstmals in der Nachkriegsgeschichte Verluste verbucht, ein Minus von 1,2 Milliarden Euro fiel damals an.
Weltweite Autoproduktion wächst wieder
Als die Gründe für den rasanten Aufschwung nannte Fehrenbach den kräftigen Anstieg der weltweiten Autoproduktion und das boomende Auslandsgeschäft. Vor allem in Asien und Südamerika machte Bosch Boden gut. «In Europa werden wir das Niveau von 2007 voraussichtlich erst wieder 2012 oder 2013 erreichen», räumte der Bosch-Chef ein.
12’800 Neueinstellungen 2010
Die grösste Sparte Kraftfahrzeugtechnik legte 2010 um 29 Prozent auf 28 Milliarden Euro Umsatz zu. Wegen der hohen Nachfrage nach Autos sowie im Maschinen- und Anlagenbau habe man auch die Zahl der Beschäftigten bereits im vergangenen Jahr deutlich erhöht, sagte Fehrenbach. Um rund 12’800 stieg die Mitarbeiterzahl auf etwa 283’500. In Deutschland gab es ein Plus von 1900 auf 113’600 Beschäftigte. Die neuen Arbeitsplätze entstehen vor allem in der Boomregion Asien. Dort machte Bosch im Vorjahr fast ein Viertel (23 Prozent) seines Gesamtumsatzes.
Erfolgsprämie für Mitarbeitende in Deutschland
Der Erfolg des Technologie- und Dienstleistungskonzerns wirkt sich auch auf die Konten der Mitarbeiter aus: Rund 100’000 Beschäftigte in Deutschland bekommen eine Erfolgsprämie in Höhe von bis zu einem halben Monatsgehalt. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens und des 150. Geburtstags von Firmengründer Robert Bosch kommt für alle Mitarbeiter weltweit ein Treuebonus hinzu. Insgesamt schüttet Bosch eine Jubiläumszahlung von rund 180 Millionen Euro aus. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach den Dienstjahren. In Deutschland gibt es pro Jahr 50 Euro, im Schnitt bekommt jeder Beschäftigte hierzulande 900 Euro.
Bosch gerüstet für Übernahmen
Mit Zukäufen habe sich Bosch im vergangenen Jahr noch deutlich zurückgehalten, sagte Fehrenbach. «Jetzt sind wir durchaus wieder in der Lage, grössere Akquisitionen zu tätigen.» Nähre Angaben dazu machte er aber nicht. Die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr will das Management des Stuttgarter Konzerns am 14. April bekanntgeben. (awp/mc/ps/15)