Stuttgart – Elektrowerkzeuge sowie Garten- und Haushaltsgeräte von Bosch, Gardena und einigen weiteren Marken sollen künftig mit den gleichen Akkus funktionieren. Die Hersteller kündigten am Dienstag eine «Akku-Allianz» unter Federführung von Bosch an. Gardena und die anderen verzichten künftig auf eigene Akku-Systeme und Ladegeräte und konstruieren stattdessen ihre Geräte so, dass diese mit Bosch-Akkus angetrieben werden können. «Wir sehen mehr und mehr, dass die Verwender Zeit, Geld und Platz sparen wollen», sagte Bosch-Power-Tools-Chef Henk Becker der Deutschen Presse-Agentur. Dem komme man nun mit der «Akku-Allianz» entgegen.
Bosch öffne dafür seine Akku-Plattform für 18-Volt-Geräte für die anderen Hersteller. Deren Geräte haben dann künftig – sofern sie inklusive Akku gekauft werden – eine Bosch-Batterie an Bord. «Unsere Partner stellen ihr Batteriesystem um oder haben dies bereits getan», sagte Becker. Neben Gardena sind zum Start auch die Kinderwagenmarke Emmaljunga, der Haushalts- und Gartengeräte-Anbieter Gloria, Farbsprühsysteme von Wagner sowie der Werkzeug-Anbieter Rapid dabei. Weitere sollen nach und nach folgen.
«Wir geben da nichts aus der Hand»
Sorgen, eigene Kunden an die Partner zu verlieren, hat Becker nicht. Die Allianz sei ein Gewinn für alle Beteiligten. «Wir geben da nichts aus der Hand», sagte er. «Im Gegenteil: Wir erweitern das System.» Das Angebot der beteiligten Partner ergänze sich. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft weitere Partner dazukämen, die die gleichen Produkte wie etwa Bosch selbst im Angebot hätten.
Becker sieht bei den kabellos betriebenen Elektrowerkzeugen nach wie vor ein grosses Wachstumspotenzial. Herstellerübergreifend seien zuletzt 40 Prozent aller Geräte als Akku-Variante verkauft worden. Man gehe davon aus, dass dieser Anteil in den kommenden fünf Jahren auf 60 Prozent steigen werde.
Rund 4,8 Milliarden Euro Umsatz hat Bosch Power Tools im Jahr 2019 gemacht. Den Angaben zufolge waren das drei Prozent mehr als im Jahr davor – oder immerhin noch zwei, wenn man Wechselkurseffekte herausrechnet. Die Elektrowerkzeuge- und Gartengerätesparte des Technologiekonzerns ist mit rund 20’000 Mitarbeitern in über 180 Ländern aktiv. Angaben zum Gewinn macht sie generell nicht. (awp/mc/ps)