BP gibt grünes Licht für Rosneft-Milliardengeschäft

Bob Dudley

BP-CEO Bob Dudley.

London – Der britische Ölkonzern BP hat am Montag grünes Licht für die Übernahme von TNK-BP durch Rosneft gegeben. Der russische Staatskonzern werde 17,1 Milliarden US-Dollar in bar zahlen. Zudem bekomme BP für den Verkauf 12,84 Prozent der Rosneft-Aktien, teilte das britische Unternehmen am Montag in London mit.

Die Moskauer Wirtschaftszeitung «Kommersant» berichtete am Samstag ebenfalls, BP habe dem Deal bereits zugestimmt. Als Kaufpreis nannte das Blatt etwa 17 Milliarden US-Dollar (13 Mrd Euro) sowie 13 Prozent der Rosneft-Aktien. Damit würde BP grösster Aktionär bei den Russen nach dem Staat. Im Gegenzug könnte Rosneft-Chef Igor Setschin, ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, einen Sitz im BP-Verwaltungsrat bekommen, hiess es in London. Rosneft soll sich für 28 Milliarden US-Dollar bereits die zweite Hälfte an TNK-BP gesichert haben, die einem Konsortium russischer Oligarchen gehört. Mit der Gesamtübernahme würde Rosneft zum grössten börsennotierten Ölförderer der Welt. 2005 hatte das Unternehmen von der Zerschlagung des Ölkonzerns Yukos des heute inhaftierten Kremlkritikers Michail Chodorkowski profitiert.

Lukrative Projekte
Experten weisen darauf hin, dass sich der Verkauf für BP auch deshalb lohne, weil der Konzern auf lukrative Projekte in Russland hofft. Zweifel gibt es aber am Nutzen des Geschäfts für Rosneft sowie für die russische Wirtschaft. Das Unternehmen übernehme auch hohe Schulden von TNK-BP, meinen Analysten in Moskau. (awp/mc/hfu)

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